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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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60 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

2.5.2. Handwerk im sektoralen Strukturwandel<br />

Aus Sicht der Wirtschaftszweigsystematik stellt sich das Handwerk – wie bereits festgestellt<br />

– nicht als „Branche“, sondern als sektorübergreifender Wirtschaftsbereich dar. Da<br />

es gleichermaßen an der relativen Stagnation unterdurchschnittlich wachsender Sektoren<br />

wie an der Expansion überdurchschnittlich wachsender Zweige teilnimmt, müsste es<br />

also im Bezug auf die Entwicklung der Wirtschaftssektoren eine Mittellage einnehmen.<br />

Genau dies bestätigt die im Schaubild III-8 dargestellte Entwicklung der Bruttowertschöpfung<br />

des Handwerks einerseits und großer Wirtschaftsbereiche andererseits. Das<br />

Handwerk insgesamt schneidet beim langfristigen Vergleich der Entwicklung der Bruttowertschöpfung<br />

deutlich besser ab als das Baugewerbe und die Landwirtschaft, etwas<br />

schlechter als das Verarbeitende Gewerbe und deutlich schlechter als Handel und Verkehr<br />

und die übrigen Dienstleistungssektoren.<br />

Schaubild III-8<br />

Entwicklung der Bruttowertschöpfung nach Sektoren<br />

1960 bis 1998; 1960=100; Früheres Bundesgebiet, Preise von 1995<br />

600 600<br />

500 500<br />

Dienstleistungen<br />

400 400<br />

Handel und Verkehr<br />

300<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

(ohne Bau)<br />

300<br />

200 200<br />

100 Baugewerbe<br />

100<br />

Handwerk<br />

Land- und Forstwirtschat<br />

0 0<br />

60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98<br />

Eigene Berechnungen.<br />

Diese Entwicklung ist sofort plausibel, wenn man sich die sektorale Zusammensetzung<br />

des Handwerks vergegenwärtigt. Es ist sehr stark im produzierenden Gewerbe verankert<br />

und ist zugleich in den tertiären Sektoren (Handel, haushalts- und unternehmensorientierte<br />

Dienstleistungen) präsent. Insgesamt überwiegt im Handwerk – wie oben ausgeführt<br />

– die produktionsorientierte Komponente eindeutig.<br />

Ein Vorbehalt erscheint hier allerdings angebracht. Die hier ausgewertete Zeitreihe<br />

wurde von uns an das hohe Umsatzniveau der Handwerkszählung 1994 angeglichen,<br />

mit einem Abschlagsfaktor <strong>für</strong> die geschätzte „Übererfassung“ des Handwerks. Der im

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