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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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242 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

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Schaubild VI-1<br />

1<br />

Selbständige Unternehmen, Filialen und Filialisierungsquote<br />

im Bäckerhandwerk in Westdeutschland<br />

1980 bis 2000<br />

Selbständige Unternehmen und Filialen; in 1000<br />

Selbständige Unternehmen<br />

Filialen<br />

1<br />

Filialisierungsquote; in vH<br />

60 60<br />

50 50<br />

40 40<br />

30 30<br />

20 20<br />

10 10<br />

0 0<br />

1980 1985 1990 1995 1997 1999 2000<br />

Eigene Berechnungen nach Angaben des Zentralverbandes des Deutschen Bäcker-<br />

1 handwerks. – Anteil der Filialen am Betriebsstand.<br />

2.2.3. Fluch und Segen der neuen Backtechnologie<br />

Die <strong>für</strong> das Bäckerhandwerk zunächst vorteilhaften technologischen Entwicklungen<br />

offenbaren somit zunehmend auch Nachteile. Die Qualifikationsanforderungen haben<br />

sich mit den beschriebenen Neuerungen deutlich verändert. Handwerkliche Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten im Umgang mit Mehl, Teig und Zusatzstoffen, die einst einen Bäcker<br />

auszeichneten, sind nur noch zum Teil erforderlich, während der Umgang mit elektronisch<br />

gesteuerten Backmaschinen und automatischen Be- und Entladevorrichtungen von<br />

Backöfen heute zu den Standardanforderungen an einen Bäcker gehört. Damit gewinnen<br />

Qualifikationsprofile an Bedeutung, die vom Kern des Handwerks losgelöst sind.<br />

(Dünnewald, Freund 1987, Wittwer 1996: 11). Die neuen Technologien erleichtern zudem<br />

anderen, nicht-handwerklichen Berufsgruppen und Wettbewerbern den Zugang<br />

zum Backwarenmarkt. Diese drängen vor allem in die attraktiven Marktsegmente, wie<br />

z.B. <strong>für</strong> den Brötchen- und Brezelverkauf vor. Mit der Einführung der Tiefkühltechnik<br />

und von Teiglingen sowie der Entwicklung von kleinen Aufbackstationen ist es möglich<br />

geworden, an nahezu jedem beliebigen Standort Brötchen anzubieten. Diese Technik<br />

haben sich inzwischen Gastronomien, Tankstellen und Supermärkte zunutze gemacht,<br />

die das Bäckerhandwerk in diesem Marktsegment preislich unterbieten. So liegt<br />

der Preis <strong>für</strong> normale Brötchen in einigen Regionen in den genannten Einrichtungen um<br />

die Hälfte niedriger als in handwerklichen Bäckereien.<br />

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