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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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Kapitel V: Strukturwandel im Handwerk I: Branchenübergreifende Aspekte 229<br />

gesteigert zu haben. Das deutet darauf hin, dass es sich hierbei vielfach um Innovationen<br />

handelt, die mit Rationalisierungsmaßnahmen verbunden sind.<br />

Auch unter den Unternehmen die im Zuge der Einführung neuer Produkte und Verfahren<br />

kooperieren, weist nur ein geringerer Anteil Wachstum auf. Ein fehlender signifikanter<br />

Zusammenhang zwischen innovationsrelevanter Kooperation und Unternehmenswachstum<br />

kann im zeitlichen Auseinanderfallen von Kooperationsaktivität, Realisierung<br />

der Innovation und einer daraufhin erfolgreichen Unternehmensentwicklung<br />

begründet sein.<br />

Die Ergebnisse der statistischen Analyse ergaben <strong>für</strong> wesentliche aber nicht <strong>für</strong> alle o.a.<br />

Tatbestände einen signifikanten Zusammenhang 98 . So hielt die Hypothese eines engen<br />

Konnexes zwischen Umsatz- bzw. Beschäftigungswachstum und Verfahrensinnovationen<br />

dem statistischen Test nicht stand. Dagegen konnte ein positiver Zusammenhang<br />

zwischen (i) Produktinnovationen, (ii) einem erhöhten Anteil neuer Produkte am Gesamtumsatz<br />

und dem Umsatz- bzw. Beschäftigungswachstum bei den relevanten Unternehmen<br />

nachgewiesen werden. Besonders positiv scheint sich Übernahme von Produktideen<br />

und deren Integration in die eigene Angebotspalette auf die Unternehmensentwicklung<br />

auszuwirken (imitierende Innovation). Somit scheinen eher die Entwicklung<br />

und erfolgreiche Einführung neuer Produkte entscheidende Faktoren <strong>für</strong> das<br />

Wachstum von Unternehmen darzustellen, weniger aber die Rationalisierung der von<br />

Produktionsprozessen.<br />

Im betrachteten Zeitraum konnten die Unternehmen folgender Gewerbezweiggruppen<br />

mit einer hohen Wahrscheinlichkeit Beschäftigung und Umsatz steigern: Gesundheits-<br />

/Körperpflege-/Reinigungsgewerbe, die Lebensmittelhandwerke (nur Umsätze) und die<br />

Elektro-/Metallhandwerke. Die beiden erstgenannten Gewerbezweiggruppen weisen<br />

auch hohe Anteile innovativer Unternehmen auf, das Elektro-/Metallgewerbe hingegen<br />

nicht. Da<strong>für</strong> konnte <strong>für</strong> das sich als sehr innovativ präsentierende Holzgewerbe zwar ein<br />

positiver jedoch kein signifikant positiver Zusammenhang zwischen Innovationstätigkeit<br />

und Umsatz- bzw. Beschäftigungswachstum nachgewiesen werden.<br />

Die Heterogenität innerhalb der Holz- wie auch in der Elektro-/Metallbranche kann<br />

hier<strong>für</strong> eine Erklärung bieten: Beide Gewerbezweiggruppen umfassen Unternehmen, die<br />

dem Bauhandwerk zuzurechnen sind. Hier wirken die konjunkturellen Probleme dämpfend<br />

auf die Unternehmensentwicklung. Zudem bietet die Baubranche im Vergleich zu<br />

anderen Segmenten der Handwerkswirtschaft generell weniger Spielräume <strong>für</strong> radikale<br />

Neuerungen. In beiden Gewerbezweigen sind jedoch auch Unternehmen aktiv, welche<br />

kleineren aber sehr innovativen Teilbereichen des Handwerks angehören, beispielsweise<br />

Hersteller technischer Investitionsgüter im Metallhandwerk und Möbeltischler oder<br />

Bootsbauer in der Holzbranche. Diese Betriebe – so wurde es uns auch in den zahlreichen<br />

Experteninterviews bestätigt – konnten in den vergangenen Jahren zumeist Zu-<br />

98 Vgl. die Tabellen E-13 und E-14 im Datenband III.

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