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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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302 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

nisse in Kapitel I in Band II): Handwerksunternehmen scheinen in größerem Umfang<br />

untereinander sowie mit anderen Einrichtungen und nicht-handwerklichen Unternehmen<br />

zu kooperieren, als dies in anderen Befragungen herausgearbeitet wurde, wenngleich<br />

natürlich mögliche Unterschiede in den Abgrenzungen und Erhebungsmethoden verschiedener<br />

Studien beachtet werden müssen. Ein erster Vergleich zwischen den befragten<br />

Handwerksunternehmen und ihren nicht-handwerklich organisierten Wettbewerbern<br />

zeigt zwar, dass letztere in höherem Maß einer überbetrieblichen Zusammenarbeit zugeneigt<br />

scheinen (68 % gegenüber 48 % im Handwerk). Gleichwohl gaben in der vorliegenden<br />

Studie <strong>für</strong> das Handwerk erheblich mehr Befragte an zu kooperieren, als in<br />

vergleichbaren Befragungen des ZDH (2002), der Handwerkskammer Düsseldorf<br />

(1999) oder des DIW Berlin (2003). In denen betrug die Kooperationsneigung im<br />

Handwerk mal 20 % (ZDH <strong>für</strong> das Gesamthandwerk), 28 % (DIW <strong>für</strong> das Produzierende<br />

Handwerk in Ostdeutschland) bzw. 31 % (Düsseldorfer Kammerbezirk <strong>für</strong> alle Gewerkegruppen).<br />

Hinzu kommt, dass 55 Befragte in der <strong>RWI</strong>-Umfrage zwar nicht kooperierten, jedoch<br />

Mitglied in einer (Einkaufs-)Genossenschaft waren. Gerade in den Nahrungsmittelhandwerken,<br />

aber auch im Dachdeckerhandwerk spielen derartige Kooperationsformen<br />

eine große Rolle. Werden diese Befragten ebenfalls der Gruppe kooperierender Handwerksbetriebe<br />

zugerechnet, beträgt deren Anteil an der Teilstichprobe sogar 57 %. Somit<br />

ergibt sich ein Bild vom Ausmaß der Kooperation im Handwerk, welches in seiner<br />

Dimension den von Rautenstrauch et al. (2003) ermittelten Werten <strong>für</strong> die mittelständische<br />

Wirtschaft Ostwestfalens nahe kommt: 66 % der Befragten in dieser Studie hatten<br />

Kooperationserfahrung.<br />

Der Vergleich mit dem Kontrollsample lieferte zudem Hinweise, dass vor allem größere<br />

Betriebe umfangreicher und intensiver die Zusammenarbeit mit anderen Partnern suchen.<br />

Im Hinblick auf die Branchenzugehörigkeit scheinen sich im Handwerk keine<br />

gravierenden Unterschiede bezüglich der Kooperationsneigung zu ergeben. Mindestens<br />

rund 50 % aller befragten Unternehmen in allen Gewerbegruppen arbeiteten mit anderen<br />

Partnern zusammen (Schaubild VII-3).<br />

Dabei gehen Handwerksunternehmen zumeist Kooperationen informeller Art ein, d.h.<br />

Kooperationen werden eher selten vertraglich geregelt als im Vergleich zur industriellen<br />

Kontrollgruppe. Diese Feststellung gilt – nicht überraschend – insbesondere <strong>für</strong> Kleinstbetriebe<br />

bzw. solche Unternehmen, die dem Nahrungsmittelgewerbe, dem Textil-<br />

/Ledergewerbe sowie der Gewerbegruppe VII angehören.

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