10.12.2012 Aufrufe

RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel V: Strukturwandel im Handwerk I: Branchenübergreifende Aspekte 233<br />

4.3.6.2. Wachstumsmuster und deren Determinanten<br />

Auch bei der statistischen Analyse von Beschäftigungs- bzw. Umsatzentwicklung ist –<br />

bei ausschließlicher Berücksichtigung der Kammerzugehörigkeit (!) – festzustellen,<br />

dass <strong>für</strong> Handwerksbetriebe die Wahrscheinlichkeit eines entsprechenden Wachstums in<br />

den vergangenen drei Jahren signifikant geringer war als bei Industriebetrieben. Der<br />

Zusammenhang verliert jedoch seine Signifikanz, sobald die Wirkung anderer Unternehmensmerkmale<br />

(Größe, Alter) in die Berechnungen Eingang finden (vgl. Rechnungen<br />

1a, b mit 2a, b in Tabelle V-21).<br />

Tabelle V-21<br />

Beschäftigungs- und Umsatzwachstum 1999-2002:<br />

Vergleich von Handwerks- und Kontrollgruppe<br />

Beschäftigungswachstum Umsatzwachstum<br />

(1a) (2a)<br />

(3a)<br />

Baubranche<br />

(1b) (2b)<br />

(3b)<br />

Baubranche<br />

StanStanStanStanStan-<br />

marginale Standard- marginale dard marginale dard marginale dard marginale dard marginale dard<br />

Effekte abweichung Effekte abwei Effekte abwei Effekte abwei Effekte abwei Effekte abweichungchungchungchungchung<br />

Branche Referenzgruppe: Nicht-Handwerksunternehmen<br />

Handwerk - 0.2345** 0.0730 - 0.1729 0.1099 0.0178 0.1332 - 0.1931** 0.0798 - 0.1116 0.1172 0.0865 0.1439<br />

HWK<br />

und IHK<br />

- 0.1782** 0.0630 - 0.1450 0.0821 0.0439 0.1284 - 0.2624** 0.0719 - 0.2347** 0.0892 - 0.0531 0.1329<br />

Baubranche - - - 0.0932 0.0734 - - - - - 0.0542 0.0752 - -<br />

BeschäftigungUnterneh-<br />

Referenzgruppe: Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern<br />

men bis 20<br />

Mitarbeiter<br />

- - - 0.2750** 0.0808 - 0.2547** 0.0890 - - - 0.3039** 0.0815 - 0.2808** 0.0927<br />

Beschäftigung<br />

Gründung<br />

- - -0.00008 0.0002 - 0.0008 0.0002 - - - 0.0004 0.0003 - 0.0003 0.0003<br />

oder<br />

Übernahme<br />

Referenzgruppe: Unternehmen mit Gründung/ Übernahme nach 1989<br />

- vor 1969 - - - 0.3023** 0.0421 - 0.2384** 0.0521 - - - 0.2645** 0.0695 - 0.2434** 0.0759<br />

- 1970 bis<br />

1979<br />

- - - 0.1909** 0.0518 - 0.1824** 0.0647 - - - 0.1957** 0.0648 - 0.2396** 0.0620<br />

- 1980 bis<br />

1989<br />

- - - 0.0884 0.0608 - 0.0756 0.0647 - - - 0.1470** 0.0654 - 0.1626** 0.0677<br />

Beobachtungswerte<br />

364 328 262 387 350 283<br />

Pseudo R2 0.0246 0.1313 0.0857 0.0208 0.0922 0.0748<br />

Der Berechnung liegt das Probit - Verfahren zugrunde, wobei die Koeffizienten „marginale Effekte“ wiedergeben. Die signifikanten Koeffizienten werden wie folgt interpretiert:<br />

Der Wert von –0.157 <strong>für</strong> das Beschäftigungswachstum bei der Handwerksgruppe in Regression (1) zeigt an, dass ein Unternehmen aus der Handwerksgruppe – wenn<br />

andere Faktoren wie Unternehmensgröße, Alter des Unternehmens und Sektorzugehörigkeit außer Acht gelassen werden, eine um 15.7 Prozentpunkte geringere Wahrscheinlichkeit<br />

hatte, im Zeitraum zwischen 1999 und 2002 eine zunehmende Beschäftigung aufzuweisen, als ein Unternehmen aus der Kontrollgruppe. –<br />

* Vertrauenswahrscheinlichkeit 90 %; ** Vertrauenswahrscheinlichkeit 95 %.<br />

In einer dritten Regressionsrechnung wurden ausschließlich die handwerklich und nichthandwerklich<br />

organisierten Unternehmen der Baubranche miteinander verglichen. Auch<br />

diese Berechnungsergebnisse verdeutlichen, dass kein signifikant negativer Zusammenhang<br />

zwischen der Zugehörigkeit zu einer Handwerkskammer und einer erfolgreichen<br />

Unternehmensentwicklung besteht. Es verbleibt festzustellen, dass die beobachteten<br />

Unterschiede im Beschäftigungs- und Umsatzwachstum auf Faktoren wie die unterschiedliche<br />

Unternehmensgröße oder die Branchenzugehörigkeit zurückzuführen sind.<br />

Industrie- und Handwerksunternehmen, die der gleichen Beschäftigungsgrößenklasse<br />

angehören und in derselben Branche miteinander konkurrieren, unterscheiden sich also<br />

nicht in Bezug auf das Unternehmenswachstum.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!