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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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218 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

Kasten V-2<br />

Mikroökometrische Verfahren und die Interpretation der Schätzergebnisse<br />

Die mikroökonometrischen Verfahren zur Auswertung der erhobenen Unternehmensdaten ermöglichen<br />

es, die identifizierten Einflussfaktoren des Innovationsverhaltens und der Unternehmensentwicklung im<br />

Prozess der Analyse voneinander zu trennen. Mit Hilfe des hier genutzten Probit-Verfahrens wird dabei<br />

untersucht, ob ein statistisch signifikanter Einfluss einer „erklärenden“ Variable (z.B. die Betriebsgröße)<br />

auf eine „zu erklärende Variable“ (z.B. die Einführung neuer Produkte in einem bestimmten Zeitraum)<br />

besteht. Die zu erklärende Variable besitzt dabei nur die Ausprägungen „Ja“ oder „Nein“.<br />

Es geht jedoch nicht nur um Aussagen darüber, ob „im Durchschnitt“ Unternehmen mit bestimmten<br />

Merkmalen innovativer sind als andere. Im Blickpunkt stehen auch statistische Tests von Hypothesen,<br />

nach denen sich die betrachteten Unternehmen unter sonst gleichen Umständen z.B. hinsichtlich ihrer<br />

Innovationsaktivitäten oder bezüglich des Umsatzwachstums von anders gearteten Unternehmen unterscheiden.<br />

In der Tabelle sind die Variablen, die nach statistischer Wahrscheinlichkeit einen Einfluss auf<br />

die zu erklärende Variable ausüben, mit * und ** gekennzeichnet. Die angegebene Vertrauenswahrscheinlichkeit<br />

verdeutlicht, wie sicher die Beziehung zwischen den Variablen ist. Sie wird auf der Grundlage<br />

des zusätzlich angegebenen Standardfehlers berechnet.<br />

Die sog. Dummy -Variablen, welche nur die Werte 0 und 1 annehmen können, beziehen sich auf die prozentuale<br />

Abweichung der Beobachtung zu einer Referenzgröße. Der angegebene marginale Effekt sollte<br />

nur interpretiert werden, wenn eine Variable signifikant (d. h. mit den Zeichen * oder ** versehen) ist.<br />

Die Tabelle V-20 enthält in der Fußnote ein Beispiel <strong>für</strong> die Interpretationsweise.<br />

In Ergänzung zu den hier diskutierten Befunden werden im Band II (Materialband) detailliert<br />

weitere Befragungsergebnisse vorgestellt, die sich auf das Wissensmanagement<br />

in Handwerksbetrieben und deren interne FuE-Arbeiten beziehen. Ferner werden dort<br />

ausführlich die gewerbe- und größenspezifischen Muster der Nutzung der neuen IuK-<br />

Technologien, der Realisierung von Innovationen und die damit verbundenen Muster<br />

der Kooperation besprochen.<br />

4.3.2. Generelles Innovationsengagement<br />

Die befragten Handwerksunternehmen zeichnen sich insgesamt durch ein erhebliches<br />

Innovationsengagement aus. Von den 619 in der Endauswertung berücksichtigten Befragten<br />

des Handwerks gaben 326 (52,7 %) an, im Verlauf der zurückliegenden drei<br />

Jahre (2000-2002) Produktinnovationen durchgeführt zu haben. 264 (42,6 %) erklärten,<br />

Prozessinnovationen und 100 (16,2 %) organisatorische Innovationen durchgeführt zu<br />

haben. Es zeigt sich, dass Handwerksunternehmen im Sinne des zugrunde liegenden<br />

betriebswirtschaftlichen, weiten Innovationsbegriffs in erheblichem Maße innovativ<br />

tätig werden, d.h. am volkswirtschaftlichen Innovationsgeschehen partizipieren. Eine<br />

genauere Wertung dieser Daten setzt indessen Kenntnis der hinter diesen Zahlen stehenden<br />

Sachverhalte sowie das Wissen um die Branchenkontexte voraus, in denen Innovationsentscheidungen<br />

gefällt und Innovationsstrategien – soweit solche existieren –<br />

verfolgt werden.<br />

Bei rd. zwei Dritteln (66,3 %) der Produktinnovationen handelt es sich nach Angaben<br />

der Befragten um eine Verbesserung bestehender Angebote. 23,3 % der Produktinnovationen<br />

stellten „Marktneuheiten“ dar, wobei im Handwerk hier wohl primär an den jeweiligen<br />

lokalen oder regionalen Markt zu denken ist und offen bleibt, inwieweit das<br />

neue Produkt sich von den bereits auf dem Markt gehandelten Gütern und Leistungen

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