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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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368 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

rum an handwerklichen Leistungen anzubieten als in Agglomerationen und städtischen<br />

Zentren ländlich geprägter Räume. Dort konzentrieren sich bis heute spezielle<br />

Handwerke, welche u.a. den längerfristigen Bedarf an hochwertigen Waren <strong>für</strong> den<br />

privaten Verbrauch decken (z.B. Kürschner, Gold- und Silberschmiede, Uhrmacher,<br />

Modisten und Maßschneider).<br />

Die mit dem aktuellen gesamtwirtschaftlichen Strukturwandel und den Suburbanisierungsprozessen<br />

verbundenen Veränderungen im Handwerk lassen die Frage aufkommen,<br />

ob das oben beschriebene Bild vom „Stadt-Land-Gegensatz“ der Entwicklungschancen<br />

<strong>für</strong> das Handwerk auch in Zukunft Bestand haben wird. Ferner stellt sich die<br />

Frage, inwiefern sich Standortmuster verändern, wenn komplette Gewerke aus angestammten<br />

lokalen Märkten verdrängt werden. Die folgende Analyse zur Präsenz des<br />

Handwerks in Regionen und Kreisen verschiedenen siedlungsstrukturellen Typs bietet<br />

eine Ausgangsbasis <strong>für</strong> die Suche nach Antworten auf diese Fragen.<br />

3.3. Siedlungsstrukturelle Regions- und Kreistypen als Analyserahmen<br />

In Ergänzung zum länderorientierten Vergleich kann die Analyse der Standortverteilung<br />

im Handwerk auf der Grundlage siedlungsstruktureller Regions- und Kreistypen weitere<br />

Erkenntnisse zu den ökonomischen Hintergründen seiner räumlichen Struktur vermitteln.<br />

Im Typisierungsschema der Bundesanstalt <strong>für</strong> Bauwesen und Raumordnung (BBR)<br />

werden sowohl demographische als auch wirtschaftsstrukturelle Merkmale miteinander<br />

Tabelle VIII-8<br />

Abgrenzungskriterien <strong>für</strong> die siedlungsstrukturellen Regions- und Kreistypen<br />

der BBR (Stand 1996)<br />

Regions-/<br />

Kreistyp<br />

Siedlungsstrukturelle Typen Merkmale der Regions-/Kreistypen<br />

I Agglomerationsräume<br />

Oberzentrum ab 300.000 Einwohner oder Dichte<br />

von ca./mehr als 300 Einwohner pro km²<br />

1 Kernstädte im Regionstyp I Kreisfreie Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern<br />

2 Hochverdichtete Kreise im Regionstyp I Dichte von ca./mehr als 300 Einwohner pro km²<br />

3 Verdichtete Kreise im Regionstyp I Dichte von ca./mehr als 150 Einwohner pro km²<br />

4 Ländliche Kreise im Regionstyp I Dichte von unter 150 Einwohner pro km²<br />

Oberzentrum ab 100.000 Einwohnern bei Mindest-<br />

II Verstädterte Räume dichte von 100 Einwohner pro km² oder Dichte von<br />

ca./mehr als 150 Einwohner pro km²<br />

5 Kernstädte im Regionstyp II Kreisfreie Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern<br />

6 Verdichtete Kreise im Regionstyp II Dichte von ca./mehr als 150 Einwohner pro km²<br />

7 Ländliche Kreise im Regionstyp II Dichte von unter 150 Einwohner pro km²<br />

Oberzentrum ab 100.000 Einwohnern bei einer<br />

III Ländl iche Räume<br />

Dichte von unter 100 Einwohner pro km² oder Dichte<br />

von unter 150 Einwohner pro km² und kein Oberzentrum<br />

mit über 100.000 Einwohnern<br />

8 Ländliche Kreise höherer Dichte Dichte von ca./mehr als 100 Einwohner pro km²<br />

9 Ländliche Kreise geringerer Dichte Dichte von unter 100 Einwohner pro km²<br />

Zusammenstellung nach Bundesamt <strong>für</strong> Bauwesen und Raumordnung (BBR), Berichte Band 14, 2002.

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