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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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130 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

werksunternehmen um deren Realisierung bemühen (Kucera 1990). Aber immerhin<br />

bieten sich <strong>für</strong> eine Reihe von Gewerken und insbesondere größere Unternehmen interessante<br />

Exportchancen.<br />

Generell könnte die Osterweiterung auf lange Sicht zur Milderung des in Teilen des<br />

Handwerks auftretenden Fachkräftemangels beitragen, der sich im Zuge des demographischen<br />

Wandels wohl verstärken wird. Ein breites Engagement deutscher Handwerksunternehmen<br />

auf den europäischen Märkten ist angesichts der zuvor diskutierten<br />

immanenten Grenzen des Auslandsengagements von KMU unwahrscheinlich. Die aus<br />

den Eigentümlichkeiten des deutschen Handwerksrechts herrührende Zurechnung von<br />

großen mittelständischen und Großunternehmen zum Handwerk, die sich stark im Ausland<br />

engagieren, soll hier nicht näher betrachtet werden.<br />

2.6. Demographischer Wandel<br />

Die Konsequenzen des demographischen Wandels <strong>für</strong> die sozialen Sicherungssysteme<br />

sind inzwischen durch eine breitere Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen, wenn auch<br />

nicht unbedingt emotional akzeptiert worden. Der Bevölkerungswandel wird sich auch<br />

in vielfältiger Weise auf die wirtschaftliche Dynamik auswirken. Worin allerdings die<br />

hier angesprochenen Effekte im Einzelnen bestehen und wie möglichen widrigen Folgen<br />

der Bevölkerungsentwicklung entgegengewirkt werden könnte, ist stark umstritten.<br />

Auch die Handwerkswirtschaft wird sich den Auswirkungen des demographischen<br />

Wandels nicht entziehen können. Im vorliegenden Abschnitt und an geeigneter Stelle in<br />

den nachfolgenden Kapiteln werden mögliche Folgen diskutiert. Dies kann freilich eine<br />

im Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht realisierbare tiefergehende Analyse des Problems<br />

nicht ersetzen.<br />

Worum geht es beim demographischen Wandel? Zunächst um eine tiefgreifende Veränderung<br />

der Altersstruktur der Bevölkerung aufgrund des reproduktiven Verhaltens<br />

der nachwachsenden Generationen und der Fortschritte der medizinischen Versorgung.<br />

Der Anteil der älteren Jahrgänge nimmt stark zu, der Anteil der Bevölkerung im Erwerbsalter<br />

nimmt dagegen stetig ab (Tabelle IV-2). Lag der Anteil der 20 bis unter<br />

65jährigen an der Gesamtbevölkerung im Jahre 2000 noch bei 62,3 %, so geht er nach<br />

der Bevölkerungsprognose des Statistischen Bundesamts (Variante 1) bis 2050 auf<br />

53,9 % zurück.<br />

Parallel hierzu wird Deutschland in den kommenden Jahrzehnten einen starken Rückgang<br />

der Bevölkerung erfahren. Diese kann durch die Zuwanderung allenfalls gedämpft,<br />

aber – mit Blick auf das „sozialverträgliche“ Maß der Einwanderung – keinesfalls<br />

voll ausgeglichen werden. Die Erwerbsbevölkerung wird angesichts des Bevölkerungsschwunds<br />

auch dann deutlich zurückgehen, wenn das durchschnittliche Renteneintrittsalter<br />

erheblich erhöht wird. Die Nachfrage nach Arbeitsplätzen wird folglich auf<br />

lange Sicht zurückgehen.

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