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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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Kapitel V: Strukturwandel im Handwerk I: Branchenübergreifende Aspekte 223<br />

ne Zwecke nutzt (E-Mail-Korrespondenzen, Internetnutzung, Buchhaltung). Dem ist<br />

hinzuzufügen, dass die befragten Kleinstunternehmen vor allem dem stark schrumpfenden<br />

Bekleidungs-, Textil- und Ledergewerbe entstammen. Vor diesem Hintergrund<br />

stellt sich die Frage, inwieweit sich hier durch den Einsatz neuer IuK-Techniken Effizienzpotenziale<br />

nutzen lassen. Das kann nur dann mit Erfolg geschehen, wenn die Unternehmensorganisation<br />

auf diese Technologien neu ausgerichtet wird (Hitt, Brynjolfsson<br />

1997). Hier<strong>für</strong> bietet sich aber in sehr kleinen Unternehmen dieser Branche kaum<br />

Raum.<br />

4.3.3.3. Qualifikation des Inhaber<br />

Da bei den meisten Handwerksbetrieben die unternehmerischen Entscheidungen in hohem<br />

Maß bei den Inhabern konzentriert sind, liegt es nahe, ihrer (formalen) beruflichen<br />

Qualifikation eine erhebliche Bedeutung <strong>für</strong> die Realisierung innovativer Tätigkeiten<br />

zuzuschreiben. Um den Einfluss der Qualifikationen zu erfassen, wurde die in TabelleV-20<br />

ausgewiesene Typisierung vorgenommen.<br />

TabelleV-20<br />

Typisierung der formalen Qualifikationen der befragten Inhaber<br />

Typ Qualifikationen<br />

1 Meistertitel<br />

2 Meistertitel sowie Abschluss als Betriebswirt des Handwerks, Techniker u.ä.; Techniker<br />

3 Meistertitel sowie Universitäts- und/oder FH-Abschluss<br />

4 Universitäts- und/oder FH-Abschluss<br />

Innovationserhebung des <strong>RWI</strong> in Zusammenarbeit mit handwerk.de/AG, Februar 2003.<br />

Zu Beginn der Innovationserhebung stellte das Studienteam folgende Hypothese auf:<br />

Jene Handwerksunternehmen werden sich durch ein besonders hohes Maß an Innovationen<br />

hervortun, die durch Inhaber mit einem Universitäts- bzw. Fachhochschulabschluss<br />

geführt werden. Diese Hypothese wurde aus der Überlegung heraus entwickelt,<br />

dass Absolventen aus dem Hochschulsektor durch ein Studium und evtl. folgende berufliche<br />

Aktivitäten außerhalb der Handwerkswirtschaft umfangreiches innovationsrelevantes<br />

neues Wissen und Kontakte zu möglichen Kooperationspartnern <strong>für</strong> FuE-<br />

Arbeiten erwerben. Dieser Fundus würde – so unsere Annahme - in einer späteren<br />

handwerklichen Tätigkeit umfassend genutzt, um durch die forcierte Entwicklung und<br />

Einführung von Neuerungen Wettbewerbsvorteile zu erlangen.<br />

Die ökonometrische Analyse der erhobenen Daten erbrachte jedoch zwei andere – auf<br />

den ersten Blick überraschende – Resultate:<br />

− Betriebsinhaber, welche ausschließlich über einen Meisterbrief verfügen (Typ 1),<br />

scheinen mit einer signifikant höheren Wahrscheinlichkeit Verfahrensinnovationen<br />

zu realisieren, als die Vertreter anderer Qualifikationsgruppen.

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