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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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Kapitel V: Strukturwandel im Handwerk I: Branchenübergreifende Aspekte 215<br />

Die Auswahl der Befragten erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen handwerk.de/AG Berlin.<br />

Dessen Datenbank umfasst derzeit zirka 450.000 Adressen von Handwerksbetrieben der Anlagen A und<br />

B nach HWO 1998, welche sowohl nach Bundesländern als auch entsprechend der Gewerbezweigsystematik<br />

strukturiert sind.<br />

Durch die Verknüpfung der handwerksorientierten Gewerbezweigsystematik mit der Wirtschaftszweigsystematik<br />

(WZ 93) war es möglich, eine Vergleichsgruppe nichthandwerklicher Unternehmen zu bilden.<br />

Sie besteht aus Unternehmen, welche (i) nicht in die Rolle eingetragen sind, jedoch (ii) in gleichen Branchen<br />

Aktivitäten aufweisen wie zahlreiche Handwerksbetriebe. Auf diesem Weg wurden 1.000 nichthandwerkliche<br />

Unternehmen aus fünf Wirtschaftszweigen in die Auswahlstichprobe aufgenommen,<br />

nämlich aus dem Bausektor, dem Ernährungsgewerbe, dem Bereich der Kraftfahrzeuginstandhaltung und<br />

-wartung, der Herstellung von Medizintechnik und optischen Geräten sowie aus dem Bereich der Gebäudereinigung<br />

und des Facility Managements. Die Zusammenstellung der Auswahlstichprobe erfolgte auf<br />

der Grundlage einer Adressdatei der databyte GmbH (2001), welche drei Millionen aktuelle Geschäftsanschriften<br />

enthält.<br />

Im Fall der Handwerksgruppe betrug die Rücklaufquote nahezu 16 %. Von den 630 eingegangenen Fragebögen<br />

wurden 619 in die Nettostichprobe aufgenommen. Bei der Vergleichsgruppe belief sich die<br />

Rücklaufquote auf rd. 10 %. Hier bilden 99 Unternehmen die Nettostichprobe. Ein sektoraler Vergleich<br />

zwischen handwerklicher und nichthandwerklicher Unternehmen ist <strong>für</strong> zwei Sektoren – das Baugewerbe<br />

und den Bereich Medizintechnik/Optik – möglich.<br />

Das im Band II („Materialband“) enthaltene Kapitel zu Innovation und Kooperation im Handwerk enthält<br />

eine ausführliche Diskussion der Repräsentativität der beiden Teilstichproben. Die in der Nettostichprobe<br />

enthaltenen Handwerksbetriebe bilden die Grundgesamtheit offensichtlich sehr gut ab. Das wird v.a.<br />

anhand der Betriebsgrößenstruktur deutlich (vgl. Band II, Tabelle I-4).<br />

Band III („Datenband“) enthält die Fragebögen im Volltext (vgl. Bd. III: 258-269), außerdem tabellarische<br />

Angaben zur Struktur der Stichprobe sowie eine gewerkeweise Auflistung der konkreten Neuerungen<br />

bei den befragten Handwerksunternehmen.<br />

Die Beteiligung an der Befragung war – gemessen an dem bei Unternehmensbefragungen<br />

üblichen Niveau – im Handwerk sehr hoch (15,5 % bezogen auf den Anteil der<br />

auswertbaren Fragebögen) und fiel in der Vergleichsgruppe der nichthandwerklichen<br />

Unternehmen immerhin noch zufrieden stellend aus (10 %). Die Strukturen des ausgewerteten<br />

Samples (Tabelle V-19) entsprechend weitgehend den Strukturen der Auswahlstichprobe.<br />

Bemerkenswert und durchaus überraschend ist z.B., dass auch die kleinen<br />

Unternehmen ihrem tatsächlichen Gewicht in der Handwerkswirtschaft entsprechend<br />

im Sample vertreten sind. Dies ist <strong>für</strong> derartige Befragungen eher untypisch, die<br />

Inhaber kleiner Betriebe beteiligen sich zumeist in unterdurchschnittlichem Maße an<br />

solchen Erhebungen. Gerde die Berücksichtigung und starke Präsenz von Kleinstbetrieben<br />

(47 % im Handwerkssample) in unserer Befragung ist gegenüber anderen einschlägigen<br />

Untersuchungen (z.B. Jantz et al. 2003) als Novum zu werten. Gleiches trifft auf<br />

die Einbeziehung von Sektoren zu, die gemeinhin als wenig innovativ gelten.<br />

Die gerade in Unternehmensbefragungen üblichen hohen Verweigerungsquoten werfen<br />

bei der Auswertung solcher Daten gemeinhin große Probleme auf, die nur in begrenztem<br />

Maße durch die Anwendung geeigneter Analysetechniken gelöst werden können.<br />

Da die Struktur der Menge der ausgewerteten Fragebögen (= Nettostichprobe) weitgehend<br />

mit der Auswahlstichprobe übereinstimmt, stellt sich dieses Problem bei unserer<br />

Befragung zunächst nicht. Die Möglichkeit eines „Non-Response-Bias“ ist aber in anderer<br />

Beziehung nicht völlig auszuschließen.

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