10.12.2012 Aufrufe

RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

406 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

Alter von 25-34 Jahren Unternehmen, die bereits über eine ansehnliche berufliche Erfahrung<br />

verfügen (Demoly 2000).<br />

Das Wachstumspotenzial der meisten kleingewerblichen Gründungen in Frankreich ist<br />

recht begrenzt (Challier, Richard 1999). Indessen entwickelt sich dort auch ein beträchtlicher<br />

Teil der als Alleinunternehmer startenden Gründer in der Folge zum Arbeitgeber,<br />

vor diesem Hintergrund sollten klein- und nebengewerbliche Gründungen nicht unterschätzt<br />

werden. In Frankreich hatten 1999 52,4 % der 1994 gegründeten und überlebenden<br />

Unternehmen Lohnbeschäftigte. Im Gründungsjahr 1994 waren dies hingegen nur<br />

30,7 % (Demoly, Thirion 2001: 2). Die Zahl der Beschäftigten bei Unternehmensgründung<br />

lässt gewisse prognostische Aussagen über den wahrscheinlichen Beschäftigungsverlauf<br />

überlebender Gründungen in den Folgejahren zu. Kleinstgründungen – wie sie<br />

z.B. auch in den deutschen handwerksähnlichen Gewerken üblich sind – zeitigen nur<br />

geringe Beschäftigungseffekte.<br />

Eine solide finanzielle Ausgangsbasis, einschlägige Branchenerfahrungen und ein höheres<br />

berufliches Qualifikationsniveau wirken sich – wie in Deutschland – günstig auf die<br />

Erfolgschancen der Gründungen aus (Lamontagne, Thirion 2000). Marktaustritte erfolgen<br />

in Frankreich wie in Deutschland bei Kleinunternehmen nur in den seltensten Fällen<br />

auf dem Konkursweg (Francoz 1999) – ein Sachverhalt, der in der deutschen „Bestandsfestigkeits-Diskussion“<br />

häufig nicht gebührend gewürdigt wird.<br />

Bemerkenswerte Übereinstimmungen zeigen sich auch zwischen dem Düsseldorfer<br />

Handwerk und dem Schweizer Handwerk. Für die Schweiz liegen natürlich keine<br />

handwerksspezifischen Daten, sondern nur sektorale Daten vor, welche der Wirtschaftszweigsystematik<br />

folgen (vgl. Tabelle IX-7). Das Baugewerbe indessen ist in der<br />

Schweiz wie in Deutschland überwiegend dem Handwerk zuzurechnen. Nach vier Jahren<br />

bestanden im Schweizer Baugewerbe noch 67,5 % der Gründungen, im Düsseldorfer<br />

Kammerbezirk hingegen 65,5 %. Die Größenordnungen sind also identisch, der<br />

leichte Unterschied der Werte rechtfertigt keine weiter gehenden Interpretationen, da<br />

dieser auf unterschiedliche Messpraktiken zurückzuführen ist.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!