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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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Kapitel III: Determinanten des Strukturwandels im Handwerk - Ex-post-Analyse 53<br />

Wir haben zu Vergleichszwecken die Ergebnisse der seit 1960 durchgeführten vierteljährlichen<br />

amtlichen Handwerksberichterstattung mit Daten zu Umsatz und Beschäftigung<br />

bzw. – <strong>für</strong> den vorausgehenden Zeitraum – frühere Berechnungen des <strong>RWI</strong> (Beckermann<br />

1965, 1974; <strong>RWI</strong>-Handwerksberichte, versch. Jahrgänge) ausgewertet. Die<br />

nominalen Umsätze wurden mit dem im <strong>RWI</strong> errechneten Handwerkspreisindex deflationiert.<br />

Die hierbei gebildeten langfristigen Zeitreihen (1950-2002) zu Umsatz und<br />

Beschäftigung im westdeutschen Handwerk lassen einen direkten Vergleich mit makroökonomischen<br />

Aggregaten zu. 28 Hierbei wurden einerseits die jährlichen Veränderungen<br />

des realen Handwerksumsatzes mit denen des realen BIP verglichen und andererseits<br />

die jährlichen Veränderung der Handwerksbeschäftigung mit derjenigen der Erwerbstätigkeit.<br />

Die Ergebnisse sind in den Schaubildern III-6 (realer Handwerksumsatz<br />

im Vergleich zum realen BIP) und III-7 (Handwerksbeschäftigte versus Erwerbstätige)<br />

dargestellt.<br />

Die schwarzen Säulen im oberen Teil der Grafiken stehen jeweils <strong>für</strong> die Veränderungen<br />

des Handwerksaggregats, die grauen Säulen hingegen <strong>für</strong> diejenigen der volkswirtschaftlichen<br />

Vergleichsgröße. Im unteren Teil der Schaubilder wird die relative Performance<br />

des Handwerks als Differenzbetrag zwischen der Veränderungsrate des Handwerksaggregats<br />

und jener des volkswirtschaftlichen Aggregats dargestellt. Die nach<br />

unten weisenden Säulen des unteren Teils der Grafiken zeigen eine gegenüber der<br />

volkswirtschaftlichen Größe unterdurchschnittliche Leistung des Handwerks an, die<br />

nach oben weisenden Säulen dagegen eine überdurchschnittliche Leistung.<br />

Schaubild III-6 lässt zunächst die wohl bekannte Abflachung des langfristigen Wachstumstrends<br />

der westdeutschen Wirtschaft erkennen. Wurden unter der günstigen Wachstumskonstellation<br />

der fünfziger und frühen sechziger Jahre in vielen Jahren reale Zuwachsraten<br />

des BIP von mehr als 5 % erzielt, so ist das jahresdurchschnittliche Wachstum<br />

in den folgenden Jahrzehnten sukzessive auf das heutige niedrige Niveau von unter<br />

2 % zurückgegangen. Die Wachstumsbeschleunigung der frühen neunziger Jahre ist auf<br />

die wirtschaftlichen Impulse der Wiedervereinigung zurückzuführen. Sie erscheint aus<br />

heutiger Sicht eher als ephemeres Phänomen.<br />

28 Die hier verwendeten Zeitreihen basieren auf den Originalzahlen der vierteljährlichen amtlichen<br />

Handwerksberichterstattung, die vom Grundverständnis her, vor allem die kurzfristigen Veränderungen<br />

der Produktion und Beschäftigung widerspiegeln soll. Dies kann sie allerdings nur dann, wenn<br />

sie die Entwicklungen des betrachteten Wirtschaftszweiges nicht systematisch über- oder untererfasst.<br />

Da die Handwerksberichterstattung sich im Allgemeinen als verlässlicher Indikator der konjunkturellen<br />

Entwicklungen im Handwerk erwiesen hat, wurde hier darauf verzichtet, die Reihe an<br />

die (unrealistisch hohen) Ergebnisse der Arbeitsstättenzählung 1987 und der Handwerkszählung<br />

1995 arithmetisch anzupassen.

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