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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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374 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

3.5. Das Handwerk in Agglomerationen und verstädterten Räumen<br />

Rund die Hälfte aller in der Handwerkszählung 1995 gezählten selbständigen Unternehmen<br />

und Beschäftigten sind in den Agglomerationen Deutschlands angesiedelt. Dabei<br />

weist das dominierende Segment – das Bauhandwerk – mit wachsender Entfernung<br />

von den Kernstädten einen erhöhten Unternehmensbesatz auf (große Teile der Gewerbegruppen<br />

I bis III; Tabelle VIII-10).<br />

Tabelle VIII-10<br />

Das Handwerk in Agglomerationsräumen<br />

(1994)<br />

Kreistyp 1 Kreistyp 2 Kreistyp 3 Kreistyp 4<br />

Gewerbegruppen<br />

Kernstädte<br />

hochverdichtete<br />

Kreise<br />

verdichtete Kreise ländliche Kreise<br />

Regionstyp I<br />

Unternehmen des Handwerks je 1000 Einwohnern*<br />

I. Bau- und Ausbaugewerbe 1,1 1,7 1,9 2,0 1,5<br />

II. Elektro- und Metallgewerbe 1,9 2,6 2,9 3,1 2,4<br />

III. Holzgewerbe 0,3 0,5 0,7 0,6 0,5<br />

IV. Bekleidungs-, Textil- und<br />

Ledergewerbe<br />

0,3 0,3 0,3 0,3 0,3<br />

V. Nahrungsmittelgewerbe<br />

VI. Gesundheits- und Körper-<br />

0,3 0,6 0,7 0,6 0,5<br />

pflege, chemische und Reinigungsgewerbe<br />

1,1 1,0 1,0 0,8 1,0<br />

VII. Glas-, Papier-, keramische<br />

und sonstige Gewerbe<br />

0,2 0,2 0,2 0,2 0,2<br />

insgesamt<br />

Nachrichtlich<br />

5,2 6,9 7,7 7,6 6,3<br />

Unternehmen des Handwerks je<br />

km² *<br />

11,8 3,5 1,7 0,8 2,8<br />

Beschäftigte des Handwerks je<br />

1000 Einwohner *<br />

72,7 68,1 74,1 77,7 71,9<br />

Beschäftigte des Handwerks je<br />

km² *<br />

163,9 35,1 16,1 7,8 31,8<br />

Eigene Berechnungen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Handwerkszählung 1995; Gemeindeverzeichnis 1994 u. 1996)<br />

sowie des Bundesamtes <strong>für</strong> Bauwesen und Raumordnung 2002. – *Aufgrund der Veränderungen im Zuge der Gemeinde-<br />

/Kreisreform im Freistaat Sachsen wurden die Daten <strong>für</strong> 1996 zugrunde gelegt.<br />

Diesem Umstand liegen zumindest zwei Ursachen zugrunde. Einerseits haben die Unternehmen<br />

der Bauwirtschaft einen relativ hohen Flächenbedarf, welcher sich in den<br />

meisten Kernstädten nicht (mehr) problemlos decken lässt. Andererseits liegt eine erhöhte<br />

Mobilität von Bauunternehmen und -beschäftigten in der Natur der Bauproduktion<br />

begründet. Die Betriebe bedienen ihre Kunden in einem weit größeren Radius als<br />

beispielsweise die Lebensmittel- oder Gesundheitshandwerke. Demzufolge ist eine Ansiedlung<br />

in engster Nachbarschaft zu den Standorten höchster Bevölkerungskonzentration<br />

nicht zwingend notwendig. Vielmehr erscheint die Wahl kostengünstiger Standorte<br />

in der Nähe von Ballungszentren optimal, wenn sie verkehrstechnisch gut erschlossen<br />

sind.<br />

Die auf der Endverbraucherstufe agierenden Gewerke der Gewerbegruppe VI suchen<br />

dagegen die unmittelbare Nachbarschaft zu den Bevölkerungsschwerpunkten. Die An-

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