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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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280 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

güter zu erwähnen. Unter Rückgriff auf die erweiterte Definition können aber auch Unternehmen<br />

des Druckgewerbes, Landmaschinenmechaniker oder die Gebäudereiniger<br />

dem Zulieferhandwerk zugeordnet werden.<br />

Ein entscheidendes Kriterium der Zuordnung zum Zulieferhandwerk stellt der überdurchschnittlich<br />

hohe Anteil von Lieferungen an die gewerbliche Wirtschaft dar. Der<br />

sich daraus ergebende Anteil am gesamten Umsatz beträgt in den technische Investitionsgüter<br />

herstellenden Gewerken über 65%. Vom Umsatz der Modellbauer, Werkzeugmacher,<br />

Metallgießer und Feinwerkmechaniker entfielen im Jahr 1994 sogar über<br />

80% auf gewerbliche Abnehmer im Inland. Als relativ exportstarke Zulieferhandwerke<br />

stellen sich die Maschinenbaumechaniker, Feinmechaniker sowie Karosserie- und Fahrzeugbauer<br />

dar (Tabelle VI-6).<br />

Gewerke-Nr.<br />

(1994)<br />

Tabelle VI-6<br />

Bevorzugte Absatzrichtung ausgewählter Zulieferhandwerke<br />

der Metallbranche 1994<br />

(Hersteller technischer Investitionsgüter)<br />

Gewerke Unternehmen Beschäftigte<br />

Umsatz<br />

Umsatzanteil gewerblicher<br />

Abnehmer<br />

Umsatzanteil von<br />

Abnehmern im<br />

Ausland<br />

in 1.000 EUR in % in %<br />

18 Metallbauer 26.625 272.790 19.944.697 66,0 3,0<br />

20 Karosserie - und Fahrzeugbauer 3.787 45.403 4.263.311 58,4 10,2<br />

21 Maschinenbaumechaniker 8.171 119.193 9.892.329 76,0 16,5<br />

22 Werkzeugmacher 3.051 43.837 2.938.676 87,9 8,7<br />

23 Dreher 1.623 14.559 913.039 80,4 k.A.<br />

29 Feinmechaniker 1.824 15.372 1.097.632 72,4 12,2<br />

36 Elektromechaniker 3.779 34.922 3.013.513 67,8 7,8<br />

38 Elektromaschinenbauer 1.463 17.888 1.522.439 74,4 9,2<br />

46 Metallformer/Gießer 328 3.958 274.472 85,8 6,6<br />

57 Modellbauer 854 10.074 684.834 91,1 5,7<br />

nachrichtlich<br />

Handwerk 563.204 6.084.973 409.343.591 41,5 1,8<br />

Gewerbegruppe II 212.494 2.084.665 196.094.131 45,9 2,8<br />

Eigene Berechnungen nach Statistischem Bundesamt (Handwerkszählungen 1995).<br />

Da bereits eine exakte Zuordnung der einzelnen Gewerke zum Zulieferhandwerk auf<br />

der Grundlage amtlicher Statistiken nur schwer möglich ist, gestaltet sich die Abschätzung<br />

seines Umfangs noch komplizierter. Die Handwerkszählung weist <strong>für</strong> das Jahr<br />

1994 aus, dass die in Tabelle VI-7 angeführten Gewerke insgesamt rund 52.000 Unternehmen<br />

mit 580.000 Beschäftigten umfassen. Darunter befinden sich Unternehmen, die<br />

nahezu ausschließlich als Zulieferer der Industrie aktiv sind. Andere sind dagegen nicht<br />

oder nur sporadisch in das Zulieferwesen eingebunden. Dornieden schätzt den Umfang<br />

des Zulieferhandwerks auf 20.000 bis 25.000 selbständige Unternehmen mit zirka<br />

600.000 Beschäftigten (Dornieden 2001:9).<br />

Der Handwerkszählung des Jahres 1995 ist weiterhin zu entnehmen, dass fast 30.000<br />

Handwerksbetriebe dem Wirtschaftszweig „Herstellung von Metallerzeugnissen“ (D,<br />

28) zuzurechnen sind (Tabelle VI-7). Die Umsatzsteuerstatistik weist aus, dass im gleichen<br />

Jahr insgesamt rund 51.000 Steuerpflichtige in diesem Zweig aktiv waren. Mithin<br />

darf man davon ausgehen, dass das Handwerk zirka 55 bis 60% des Unternehmens-

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