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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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230 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

wächse beim Umsatz, mitunter auch bei der Beschäftigung aufweisen. Vor diesem Hintergrund<br />

erscheint es notwendig, in weiteren Studien die Situation auf der Ebene der<br />

Gewerke näher zu analysieren, um das Wechselspiel zwischen Branchenzugehörigkeit,<br />

Innovationstätigkeit und Unternehmensentwicklung besser zu durchdringen.<br />

Den Ergebnissen der ökonometrischen Analyse ist weiterhin zu entnehmen, dass auch<br />

das Unternehmensalter einen signifikanten Einfluss auf die Unternehmensentwicklung<br />

ausüben kann. So weisen die vor 1979 bzw. die vor 1969 gegründeten Unternehmen<br />

eine signifikant geringere Wahrscheinlichkeit eines Wachstums von Beschäftigung und<br />

Umsätzen auf als die b 1980 gegründeten.<br />

Abschließend darf festgestellt werden, dass Innovations- und Forschungsaktivitäten<br />

zwar einen wichtigen Faktor <strong>für</strong> die Wettbewerbsfähigkeit der Handwerksunternehmen<br />

darstellen und auch eine zentrale Rolle <strong>für</strong> das Umsatz- und Beschäftigungswachstum<br />

einnehmen. Daneben üben aber auch andere Faktoren einen maßgeblichen Einfluss auf<br />

die Unternehmensentwicklung aus. Dazu zählt neben den o.g. Faktoren immer auch die<br />

konjunkturelle Situation im untersuchten Zeitraum. Insofern sollten keine zu hohen<br />

Erwartungen an die aggregierten Beschäftigungs- und Wachstumseffekte gestellt werden,<br />

die aus einer Erhöhung der Innovationsaktivitäten auf Unternehmensebene resultieren.<br />

Im Hinblick auf einen erfolgreichen Einfluss von Innovationen auf das Unternehmenswachstum<br />

weisen die Untersuchungsbefunde darauf hin, dass die Strategie der<br />

Übernahme und (inkrementale) Weiterentwicklung von Neuerungen im Handwerksbetrieb<br />

zumindest kurzfristig Erfolg versprechend zu sein scheint. Die Entwicklung von<br />

Marktneuheiten schlägt sich anscheinend seltener innerhalb kurzer Zeiträume in einem<br />

Beschäftigungs- bzw. Umsatzwachstum nieder.<br />

4.3.6. Handwerksunternehmen und nichthandwerkliche<br />

Unternehmen im Vergleich<br />

4.3.6.1. Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Innovationsverhalten<br />

Abschließend soll Fragen nachgegangen werden, welche die Rolle bzw. die Position<br />

von Handwerksunternehmen in der wissensbasierten Ökonomie betreffen: Legen<br />

Handwerksunternehmen bezüglich ihrer Innovationstätigkeit andere Verhaltensweisen<br />

an den Tag als ihre nicht-handwerklich organisierten Wettbewerber? Worauf sind eventuell<br />

vorzufindende Unterschiede zurückzuführen? Üben institutionelle Rahmenbedingungen<br />

– konkret die Eintragung in die Handwerksrolle oder die Doppelmitgliedschaft<br />

bei HWK und IHK – einen signifikanten Einfluss auf das Innovationsverhalten und somit<br />

auch auf das Unternehmenswachstum aus?<br />

Zur Beantwortung dieser Fragen wurden nur Handwerks- und Industrieunternehmen<br />

einbezogen, die in vergleichbaren Märkten aktiv sind, d.h. hier im Bausektor und im

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