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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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Kapitel VII: Strategien und Anpassungsprozesse auf betrieblicher Ebene 313<br />

praktiziert wird (ZDH 2003b: 87): Gesellen und Lehrlinge erhalten monatlich die Gelegenheit,<br />

Arbeitsabläufe und Spezialisierungsrichtungen anderer Handwerksunternehmen<br />

kennen zu lernen.<br />

Sinnvoll sind ebenso Bemühungen, sowohl auf Ebene einzelner Betriebe als auch auf<br />

der Ebene der Handwerksorganisationen, verstärkt Frauen im Handwerk zu qualifizieren<br />

und <strong>für</strong> das Handwerk zu mobilisieren. Zu letzterem gehören beispielsweise auch<br />

Maßnahmen, die Arbeit in Handwerksbetrieben familienfreundlicher zu gestalten. Eine<br />

neue Studie des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Mittelstandsforschung, <strong>für</strong> die 759 Unternehmen befragt<br />

und eine Reihe von Einzelfallstudien erstellt wurden, zeigt in dieser Hinsicht, dass in<br />

KMU generell bei Einfachtätigkeiten kostengünstige Maßnahmen (Arbeits- und Urlaubsregelungen)<br />

eingesetzt wurden, wohingegen die Bereitschaft zu kostenintensiveren<br />

Investitionen mit der Qualifikation der Mitarbeiter steigt (Backes-Gellner et al. 2003).<br />

Angebote zur Familienfreundlichkeit sind damit auch unabhängig vom Geschlecht von<br />

Vorteil <strong>für</strong> die Gewinnung und den Erhalt qualifizierten Personals.<br />

5. Strategisches Optionsfeld „Technologie“<br />

5.1. Neue Produktionstechnologien: Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien<br />

Von den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien gehen über die<br />

Verbreitung von PCs, Internet und mikroelektronischer Steuerungselemente in Maschinen,<br />

Anlagen und Geräten tief greifende Einflüsse auf alle Bereiche der Wirtschaft aus.<br />

Hiervon sind kleine Handwerksbetriebe ebenso betroffen wie große Handwerksunternehmen.<br />

Dabei zeigen empirische Untersuchungen, dass zunehmend auch Handwerksbetriebe–<br />

<strong>für</strong> Start-ups der Internetszene und junge technologieorientierte Unternehmen<br />

ist dies ohnehin selbstverständlich – in starkem Maße begonnen haben, sich der neuen<br />

IuK-Technologien zu bedienen, obschon noch Ende der 1990er Jahre eine vergleichsweise<br />

geringere Nutzungsrate zu verzeichnen war:<br />

– Für den Düsseldorfer Kammerbezirk stellte die Handwerkskammer Düsseldorf in<br />

einer eigenen Erhebung fest, dass mehr als 90 % aller Befragten über Computertechnik<br />

in ihren Unternehmen verfügen (Handwerkskammer Düsseldorf 1999). Fast<br />

40 % arbeiteten mit mehreren vernetzten PCs. Einen Zugang zum Internet besaßen<br />

zum Erhebungszeitpunkt bereits 54 %. Weitere 24 % der Befragten planten den Zugang<br />

<strong>für</strong> das Folgejahr 2000. Rund ein Drittel der Unternehmen verfügte bereits über<br />

eigene Webseiten bzw. plante in naher Zukunft deren Aufbau. Dabei zeigten<br />

sich allerdings gravierende Unterschiede nach Betriebsgrößen; so arbeiteten in Betrieben<br />

mit weniger als fünf Beschäftigten nur rund 60 % der Befragten mit einem<br />

Computer, während in größeren Unternehmen mindestens ein PC zum Einsatz gelangte.<br />

– Hinsichtlich der Nutzung des Internets gaben in einer Umfrage des ZDH (2000a)<br />

zwar 49 % an, dass sie das Internet nutzen, weitere 20 % planten dies. Auch hier

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