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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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Kapitel V: Strukturwandel im Handwerk I: Branchenübergreifende Aspekte 227<br />

chende „performance“ auf 96 . Diesbezüglich sei noch einmal auf den hohen Grad an<br />

inkrementalen Neuerungen im Lebensmittelhandwerk hingewiesen.<br />

Die ökonometrische Analyse der Unternehmensdaten zeigt an, dass die soeben benannten<br />

Zusammenhänge zwischen der Zugehörigkeit zu einer Gewerbezweiggruppe und<br />

der Wahrscheinlichkeit Innovationen zu realisieren <strong>für</strong> die Unternehmen des Holzgewerbes<br />

(signifikant) am höchsten ist. Auch im Hinblick auf die Unternehmen des<br />

Nahrungs- und Gesundheits-/Körperpflege-/Reinigungshandwerks darf der Schluss<br />

gezogen werden, dass die Zugehörigkeit zu besagten Gewerbezweiggruppen einen stark<br />

positiven Einfluss bezüglich der Einführung neuer Produkte ausübt.<br />

Weiterhin liefert die Analyse erste Anhaltspunkte da<strong>für</strong>, dass bei den Unternehmen des<br />

Holzgewerbes sowie der Gewerbezweiggruppe „Gesundheit/Körperpflege/Reinigung“<br />

eine hohe Wahrscheinlichkeit vorliegt, mit neuen Produkten und Serviceangeboten<br />

größere Anteile am Gesamtumsatz zu erzielen als in anderen Segmenten der Handwerkswirtschaft.<br />

Beim Holzgewerbe sind staatliche Auflagen zur Absaugung von Staub<br />

und zur Vermeidung von Lärmbelästigungen als Impulsgeber <strong>für</strong> Innovationen zu berücksichtigen.<br />

Ähnliches gilt <strong>für</strong> das Textilreinigungsgewerbe, wo inzwischen geschlossene<br />

(ausblasbare) Chemisch-Reinigungs-Maschinen vorgeschrieben sind.<br />

Zumindest im Fall des Holzgewerbes scheint die Anwendung von Computertechnik auf<br />

innovativen Einsatzfeldern (Produktentwicklung und Herstellung) eng mit der hohen<br />

Innovationskraft der befragten Unternehmen verknüpft zu sein. In Bezug auf die Nutzung<br />

von IuK-Technik fällt weiterhin auf, dass sie vom vergleichsweise wenig innovative<br />

Bau-/Ausbaugewerbe in geringstem Maß <strong>für</strong> anspruchsvolle Arbeiten genutzt wird.<br />

4.3.5. Einfluss der Innovationstätigkeit auf die Unternehmensentwicklung<br />

Betriebliches Wachstum als Gradmesser innovatorischer Erfolge im Handwerk zu verwenden,<br />

erscheint auf den ersten Blick nicht unbedingt plausibel. Immerhin hat die große<br />

Mehrheit aller Handwerksunternehmen nur eine bescheidene Wachstumsperspektive<br />

vor sich und die mindestoptimalen Betriebsgrößen sind vergleichsweise (sehr) niedrig.<br />

Trotzdem ist es sinnvoll, Wachstums- und Schrumpfungsprozesse in unserem Innovationskontext<br />

zu thematisieren. Schließlich dürften die meisten Handwerksbetriebe schon<br />

auf mittlere Sicht – in unserer Befragung wurde nach den Innovationserfahrungen in<br />

einem Zeitraum von drei Jahren gefragt – keine konstante Beschäftigung und Umsätze<br />

aufweisen. Unternehmerischer Erfolg dürfte also durchaus positiv mit Wachstumsprozessen<br />

korrelieren. Allerdings sollte die „dynamische Perspektive“ der Unternehmensentwicklung<br />

an dieser Stelle in der Dateninterpretation auch nicht überzeichnet werden.<br />

96 Für die Unternehmen der Gewerbezweiggruppe „Glas-, Papier-, Keramik und sonstiges Gewerbe“<br />

muss aufgrund der geringen Zahl von Beobachtungswerten, bei einer ohnehin starken Heterogenität<br />

dieses Segments der Handwerkswirtschaft, von einer eingehenden Interpretation der Untersuchungsergebnisse<br />

Abstand genommen werden.

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