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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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Kapitel V: Strukturwandel im Handwerk I: Branchenübergreifende Aspekte 187<br />

Schaubild V-8<br />

Ausbildungsverhältnisse im Handwerk<br />

1985 bis 2002; in 1000<br />

700 700<br />

600 Westdeutschland<br />

600<br />

500 500<br />

400 400<br />

300 300<br />

200 Ostdeutschland<br />

200<br />

100 100<br />

0 0<br />

1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002<br />

Eigene Berechnungen.<br />

In den neuen Bundesländern kam es bis 1998 zu einem zunächst steilen, dann aber abflachenden<br />

Anstieg der Lehrlingszahlen im Handwerk. Nach 1998 setzte der Rückgang<br />

ein, der sich in den letzten drei Jahren beschleunigt fortgesetzt hat. Zwischen 1998 und<br />

2002 verringerte sich die Zahl der handwerklichen Ausbildungsverhältnisse um rund<br />

50.000 bzw. 29%. Im Jahre 2002 ist der Bestand an Lehrverhältnissen wieder auf das<br />

Niveau von 1993 geschrumpft. Ganz maßgeblichen Anteil an dem Rückgang der Ausbildungsverhältnisse<br />

in den neuen Bundesländern hatte das Baugewerbe. In diesem Sektor<br />

wurden Anfang der neunziger Jahre Überkapazitäten aufgebaut, die in der zweiten<br />

Hälfte der neunziger Jahre abgebaut werden mussten.<br />

Schaut man auf die Verteilung der Ausbildungsverhältnisse nach Handwerksberufen,<br />

dann kann man eine bemerkenswerte Konstanz in der Liste der 10 meistgewählten Berufsfelder<br />

feststellen. Das Kfz-Handwerk hat wie alle anderen Handwerke den demographischen<br />

Knick in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre nachvollzogen. Nach der<br />

Wiedervereinigung war das wieder ausgeglichen und seither bewegt sich die Zahl der<br />

Ausbildungsverhältnisse in diesem Handwerk relativ konstant um 80.000. Eine ähnlich<br />

„stabile“ Entwicklung lässt auch bei den Elektroinstallateuren feststellen, obwohl hier<br />

stärker noch die reagible Baunachfrage hineinwirkt. Maler und Lackierer, Metallbauer,<br />

Tischler, Gas- und Wasserinstallateure, Zentralheizungs- und Lüftungsbauer, Maurer,<br />

Bäcker und Dachdecker gehören zu den am stärksten von männlichen Lehrlingen nachgefragten<br />

Berufen im Handwerk. Bei den weiblichen Auszubildenden rangieren die<br />

Berufe Friseuse, Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk, Bürokauffrau, Augenoptikerin,<br />

Zahntechnikerin, Malerin und Lackiererin, Bäckerin, Konditorin, Tischlerin<br />

und Raumausstatterin an vorderer Stelle der Berufswahl.<br />

In den einzelnen Handwerkszweigen entwickelte sich die Zahl der Ausbildungsverhältnisse<br />

im Betrachtungszeitraum zwischen 1995 und 2002 sehr unterschiedlich. So hat<br />

sich die konjunkturelle Entwicklung im Bauhandwerk nachdrücklich auf das Ausbildungsplatzangebot<br />

niedergeschlagen. Das Maurerhandwerk stellte 1995 noch rund 7,6%

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