RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

Kapitel VIII: Die räumliche Dimension des handwerklichen Strukturwandels 377
14 % aller Beschäftigten und 15 % der Betriebe im Handwerk. Sie weisen ein Muster
räumlicher Ordnung auf, welches sich von den Strukturen in den Agglomerationen und
verstädterten Räumen beträchtlich unterscheidet. Für die gesamte Handwerkswirtschaft
dieses Regionstyps gilt, dass sich die Handwerksdichte und der Besatz mit sinkender
Einwohnerdichte verringern (Tabelle VIII-12).
Gewerbegruppen
Tabelle VIII-12
Das Handwerk in ländlichen Räumen
(1994)
Kreistyp 8 Kreistyp 9
verdichtete Kreise ländliche Kreise
Regionstyp III
Unternehmen des Handwerks je 1000 Einwohnern
I. Bau- und Ausbaugewerbe 1,9 2,0 1,9
II. Elektro- und Metallgewerbe 3,1 2,9 3,1
III. Holzgewerbe 0,8 0,7 0,8
IV. Bekleidungs-, Textil- und
Ledergewerbe
0,4 0,3 0,4
V. Nahrungsmittelgewerbe
VI. Gesundheits- und Körperpfle-
0,8 0,8 0,8
ge, chemische und Reinigungsgewerbe
1,0 0,8 0,9
VII. Glas-, Papier-, keramische
und sonstige Gewerbe
0,3 0,2 0,3
insgesamt
Nachrichtlich
8,2 7,8 8,1
Unternehmen des Handwerks je
km²
1,1 0,6 0,8
Beschäftigte des Handwerks je
1000 Einwohner
81,7 80,7 81,3
Beschäftigte des Handwerks je
km²
11,0 5,7 8,0
Eigene Berechnungen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Handwerkszählung 1995; Gemeindeverzeichnis
1994 u. 1996) sowie des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung 2002.
Im Hinblick auf den Betriebsbesatz lässt sich generell diese Feststellung auch auf die
Mehrzahl der Gewerbegruppen übertragen. Lediglich das Nahrungsmittelgewerbe verzeichnet
in beiden Kreistypen gleiche Besatzziffern, während das Bau-/Ausbaugewerbe
einen etwas höheren Besatz in dem geringer besiedelten Kreistyp 9 aufweist.
Die Darstellung auf der Grundlage hoch aggregierter Daten gibt indessen nicht vollständig
Auskunft über den realen Versorgungsgrad eines dünn besiedelten Territoriums.
So haben inzwischen zahlreiche Back- und Fleischereibetriebe mit Hilfe von Verkaufswagen
mobile Filialnetze etabliert, welche die Bevölkerung abgelegener Landesteile
zwar nicht permanent aber zumindest temporär regelmäßig versorgt. Dieses System
entzieht sich hingegen der Erfassung durch die amtliche Statistik.