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RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

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Kapitel VI: Strukturwandel im Handwerk II: Zur Entwicklung ausgewählter Gewerke 265<br />

3. Kooperationen zwischen selbständigen Handwerksunternehmen und mittelständischen<br />

Dienstleistungsunternehmen bzw. Freiberuflern;<br />

4. selbständige Handwerksbetriebe mit einer geringen Beschäftigtenzahl;<br />

5. breit angelegte, d.h. Gewerke übergreifende Handwerkerkooperationen.<br />

Bei den sich aus der Wohnungswirtschaft entwickelnden FM-Firmen handelt es sich<br />

oftmals um klassische Hausverwaltungsgesellschaften, die ihren Tätigkeitsbereich ausgedehnt<br />

haben. Andere Unternehmen stellen ausgelagerte Werkstätten von Wohnungsbaugesellschaften<br />

dar. Die Bauwirtschaft hat sich ebenfalls dem FM-Markt zugewandt.<br />

So hat beispielsweise das Unternehmen Bilfinger Berger AG die Firma HSG Technischer<br />

Service GmbH übernommen und betätigt sich nun ebenfalls als großer Wettbewerber<br />

im deutschen Markt <strong>für</strong> integrierte FM-Dienstleistungen (Typ 2).<br />

FM-Dienste werden zunehmend auch von kleinen Firmen aus den Bereichen Immobilienhandel,<br />

Steuer-, Finanz- und Unternehmensberatung angeboten. Aus einigen Ruhrgebietsstädten<br />

sind Fälle bekannt, in denen derartige Firmen mit einem selbständigen<br />

Handwerksunternehmen kooperieren, um sich auf die Betreuung kleinerer Mehrfamilienhäuser<br />

in einem eng begrenzten Radius zu spezialisieren (Typ 3). Das Handwerksunternehmen<br />

bringt seine gewerkespezifischen technischen Kenntnisse in das Joint-<br />

Venture ein und vermag zudem Handwerksbetriebe anderer Gewerke – zumindest sporadisch<br />

– in die FM-Tätigkeiten einzubinden. Dem Partner aus dem Bereich der Immobilien-<br />

und Finanzwirtschaft obliegen v.a. die Ausführung kaufmännischer Tätigkeiten,<br />

das Flächenmanagement und das Marketing.<br />

Neben den auf integrierte Immobilienbewirtschaftung spezialisierten Unternehmen arbeitet<br />

die große Mehrzahl der selbständigen Handwerksbetriebe aus den Bau- und baunahen<br />

Gewerken sowie dem Gebäudereinigerhandwerk weiterhin auf ihren angestammten<br />

Arbeitsfeldern, die aber jeweils nur einen engen Teilbereich der FM-Palette abdecken<br />

(Typ 4). Einer schnellen Erweiterung der Angebotspalette und der Akquise neuer<br />

potenter Kunden unter dem Dach eines Handwerksbetriebes sind zumeist enge Grenzen<br />

gesetzt. Einschränkend wirken die zumeist dünne Personaldecke, das mangelnde<br />

Wissen im kaufmännischen und im Marketingbereich sowie Kapitalmangel. Im Vergleich<br />

zu bundesweit und international tätigen FM-Unternehmen besitzen solche Unternehmen<br />

bei größeren Ausschreibungen von Unternehmen oder öffentlichen Einrichtungen<br />

aufgrund ihres eingeschränkten Leistungsspektrums und dem sehr begrenzten Aktionsradius<br />

kaum mehr eine Chance, an umfangreiche Aufträge zu gelangen. Vor diesem<br />

Hintergrund sind sie zunehmend gezwungen, ihr Heil als Unterauftragnehmer der spezialisierten<br />

FM-Firmen zu suchen (Typen 1, 2).<br />

Um das sich neu formierende Geschäftsfeld Facility Management erfolgreich <strong>für</strong> eine<br />

breite Gruppe von Handwerksbetrieben zu erschließen, bildeten sich im vergangenen<br />

Jahrfünft mit Unterstützung handwerksnaher <strong>Institut</strong>ionen zehn größere FM-Kooperationen<br />

in verschiedenen Teilen Deutschlands (Typ 5). Sie umfassen i.d.R. mindestens

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