10.12.2012 Aufrufe

RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

390 Determinanten des Strukturwandels im deutschen Handwerk – Studie des <strong>RWI</strong><br />

den Handwerksmärkten 119 zur Anwendung gelangenden Regulierungsmodelle – harte<br />

Regulierung in Mitteleuropa, moderate Zugangsregelungen in den Niederlanden und<br />

Frankreich, liberale Zugangsregelungen z.B. in Großbritannien und Irland – zu überprüfen.<br />

Würde das Handwerk der Länder mit der höchsten Regulierungsintensität – Deutschland,<br />

Luxemburg, Österreich – eine besonders, herausragende Erfolgsbilanz in Gestalt<br />

z.B. einer außergewöhnlich positiven Marktdynamik, eines herausragenden Innovationsgeschehens,<br />

einer besonderen Kundenfreundlichkeit und besonders niedriger Preise<br />

und hoher Qualität der handwerklichen Leistungen aufweisen, so wäre dies natürlich ein<br />

Argument <strong>für</strong> das handwerkswirtschaftliche Regulierungssystem dieser Staaten. Falls<br />

dies kaum zuträfe, oder gar eher das Gegenteil, spräche dies gegen den großen Befähigungsnachweis.<br />

Leider stellt sich die Faktenlage auf diesem Gebiet, wie oben bei Diskussion<br />

des Umfangs der Handwerkswirtschaft dargelegt, desolat dar. Einschlägige vergleichende<br />

Forschungsarbeiten fehlen ganz, oder verbleiben im Bereich der Aufarbeitung<br />

subjektiver Expertenurteile. 120<br />

Die Regulierungen beschränken sich zwar nicht nur auf die Regelung des Marktzugangs,<br />

diese steht indessen in der Regulierungspraxis eindeutig im Vordergrund. Auch<br />

interessieren die Marktzutrittsregelungen vor dem Hintergrund der Novellierung der<br />

Handwerksordnung besonders. Wenn im Folgenden vor allem auf die Markzutrittsregelungen<br />

und – in ergänzender Funktion – die Frage der Kammermitgliedschaft eingegangen<br />

wird, so bedeutet dies nicht, dass auch andere Felder und Formen der Regulierung<br />

<strong>für</strong> die uns interessierenden Märkte nicht von Belang wären.<br />

119 Wenn hier von „Handwerksmärkten“ gesprochen wird, sind diejenigen Märkte gemeint, auf denen<br />

sich in Deutschland Handwerksunternehmen im Sinne der Anlage A HwO betätigen. Zwar gibt es in<br />

vielen Ländern kein Handwerk im Sinne der deutschen institutionellen Definition, sehr wohl aber die<br />

hier angesprochenen Märkte (vgl. hierzu auch Fußnote 14 im Kapitel I).<br />

120 Die trifft sicher auf die unten zitierte Ifo -Baukostenstudie zu (Gluch u.a. 2002). Man muss den Autoren<br />

natürlich zugute halten, dass sie sich auf einem empirisch äußerst schwer fassbaren Terrain bewegten<br />

und das Forschungsbudget keine größeren empirischen Arbeiten zuließ.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!