RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

Kapitel IX: Europäischer Vergleich 401
Deutschland
Luxemburg
Frankreich
Niederlande
Spanien
Belgien
Vereinigtes Königreich
Nach ENRS 1994.
Irland
Schaubild IX-1
Beschäftigungsanteile des Handwerks
1991 bzw. 1995; in % der Erwerbstätigen bzw. SV-Beschäftigten
Institutionelle Definition CDS-Ansatz
-30 -20 -10 0 10 20 30 40
Überbewerten sollte man die Daten des CDS-Ansatzes in seiner bislang praktizierten
Form freilich nicht. Sie sind in der vorliegenden Form lediglich dazu geeignet, einen
Eindruck von den Größendimensionen eines sektoral verstandenen Handwerks zu vermitteln.
Gegen die vorgelegten CDS-Berechungen sind auch methodische Bedenken
anzumelden. Fragwürdig erscheint uns insbesondere, dass die Definition der „Craft
Dominated Sectors“ für jedes Land separat erfolgt. So werden den CDS auf Basis des
Auswahlprinzips – mindestens 50 % der Beschäftigten in den handwerklichen Berufsgruppen
der ISCO-88 – in den einzelnen Ländern unterschiedlichen Wirtschaftszweigen
zugerechnet.
Zwar gibt es eine gemeinsame Schnittmenge von CDS, zu der u.a. die Bauinstallation
(NACE 45) und die Reparatur von Konsumgütern und Fahrzeugen (NACE 67) gehören.
Zusammensetzung und Zahl der in den einzelnen Ländern dem „Handwerk“ zugeordneten
NACE-Zweisteller differieren jedoch erheblich. So werden z.B. in Deutschland 12,
in Frankreich 14 und in Griechenland 20 Sektoren einbezogen (ENSR 1994: 230). Einwände
sind auch gegen die Methode der Umsatzermittlung anzubringen. Angesichts des
starken Produktivitätsgefälles von den großen zu den kleinen Handwerksunternehmen
und der beachtlichen Präsenz mittelgroßer Unternehmen im CDS-Handwerk aller Länder
ist die Orientierung an der Umsatzproduktivität der Kleinstunternehmen höchst
fragwürdig.
Zweckmäßig wäre eine revidierte Abgrenzung der „handwerksdominierten Branchen“,
die gleichermaßen auf alle EU-Länder angewandt werden sollte. In Verbindung mit der