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Standardwerk über das islamische Recht - Mittelstand PRO NRW

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§ II—12 Buch III. Erbrecht und Testament. Anmerkungen. 217<br />

Die Erbtheilung würde dieselbe sein, wenn in dem ersteren<br />

Falle lo Schwestern des Erblassers neben i Bruder, in dem letzteren<br />

2 Schwestern des Erblassers neben 2 Brüdern von ihm zur Erb-<br />

schaft berufen würden.<br />

§ 12. Die Mutter erbt ^j^, wenn der Erblasser nicht hinterlässt<br />

Kinder,<br />

Sohnes-Kinder oder<br />

zwei oder mehr Brüder oder Schwestern, einerlei ob germani,<br />

germanae oder consanguinei oder uterini oder gemischt durch<br />

einander.<br />

lo<br />

Wenn aber eine der genannten Kategorien von Personen vor-<br />

handen ist, so üben sie eine partielle Präclusion auf die Mutter aus<br />

und drücken ihren Erbantheil von ^3 herab auf ^ö (s. ^ 13a).<br />

Wenn die Erben sind: Vater, Mutter und 2 Brüder des Erb-<br />

lassers, so erben sie in folgender Weise:<br />

der Vater erbt ^/g<br />

die Mutter „ Vö<br />

die 2 Brüder erben o.<br />

Dieselbe Vertheilung findet statt, wenn die Erben sind: Gross-<br />

vater, Mutter und 2 Brüder uterini: 20<br />

der Grossvater erbt s/g<br />

die Mutter „ Ve<br />

die 2 Brüder uterini erben o.<br />

In diesen beiden Fällen sind die Brüder total präkludirt durch<br />

Vater und Grossvater. Wenn also die Brüder selbst nicht erben,<br />

so hat ihr Vorhandensein doch die Wirkung, <strong>das</strong>s sie die Mutter<br />

partiell präkludiren, d. h. ihren Antheil von ^3 auf ^e herabdrücken.<br />

Für <strong>das</strong> Erbrecht der Mutter ist zu beachten, <strong>das</strong>s sie in der<br />

Combination mit dem Vater und der Ehefrau des Erblassers nicht<br />

als Drittels-Erbin, sondern als Restdrittels-Erbin erbt. S. den zweiten 30<br />

Fall auf S. 213.<br />

Die uterinen Geschwister des Erblassers werden nur dann zur<br />

Erbschaft berufen, wenn er weder erbberechtigte Ascendenz noch<br />

Descendenz hinterlässt. Baguri II, 81, 21 — 23.<br />

Für die Stellung der uterinen Brüder des Erblassers im Erb-<br />

recht ist ferner zu beachten, <strong>das</strong>s sie nicht die Wirkung ausüben<br />

ihre Schwestern zu allgemeinen Erben zu machen, während be-

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