Standardwerk über das islamische Recht - Mittelstand PRO NRW

2C8 Buch IV. Erbrecht. Nach dem Minhäg. S 37—4°
II. Sind aber die voUbürtigen Geschwister ausschliesslich
Schwestern, so erben sie in folgender Weise : eine einzige (d. h. wenn
nur eine einzige vollbürtige Schwester vorhanden ist) erbt die Hälfte
des Restes, dagegen zwei oder mehr erben ^/^ des Restes.
stern ^3
d) Wenn daher der Grossvater ^3 und die voUbürtigen Schwe-
erben, bleibt für die halbbürtigen Geschwister nichts übrig.
e) Wenn dagegen der Grossvater 73 und die einzige vorhan-
dene vollbürtige Schwester '/a erbt, so fällt der Rest (d. i. Ve) den
halbbürtigen Geschwistern zu.
§ 37- Wenn der Vatersvater neben Schwestern des Erblassers, 10
voUbürtigen oder halbbürtigen, zur Erbschaft berufen wird und er
sich dafür entscheidet, mit ihnen sich in die Erbschaft zu theilen,
als wenn er ihr Bruder wäre, so wird nicht daneben noch eine
Quote für die Schwestern in Anrechnung gesetzt, ausgenommen
in folgendem besonderen Fall (^>v>.S''^l):
Die Erben sind
der Gatte
die Mutter
der Grossvater
eine vollbürtige oder halbbürtige Schwester. 20
Es steht von der Quote zu
dem Gatten '/^ = j/ö verkleinert zu •^/g
der Mutter V3 == Vo „ ,> V9
dem Vatersvater ^6 = Vo >> .> V9
der Schwester ^2 = ^/ö ,. ,. Vp
Summa 9/g verkleinert zu ^j^.
In diesem Falle erben Vatersvater und Schwester zusammen
'^/q. Davon erhält der Grossvater zwei Drittel (727) und die
Schwester ein Drittel ('»/a^) nach dem Gesetze, dass der männliche
Erbe das Doppelte von dem Antheil des weiblichen Erben bekommt. 30
beerben.
§ 38. Muslim und Nicht-Muslim können nicht einer den andern
§ 39. Der Apostat kann weder erben noch beerbt werden.
§ 40. Der Nicht-Muslim kann den Nicht-Muslim beerben, auch
wenn sie verschiedenen Religionen angehören, aber eine Beerbung
zwischen dem /lostis und dem christlichen oder jüdischen Unterthan
eines Muhammedanischen Staates findet nicht Statt.