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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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86 3. Historische Übersicht<br />

Die bischöfliche Kurie Konstanz äußerte sich als Ordinarius WaIds<br />

sehr zufrieden über diese ihr mitgeteilte sehr humane und dusserst grossmüthigund<br />

billige Convention (Weihbischof an Fürst 29. Okt. 1806: FAS, DomänenArchSig,<br />

ausgefolgte Akten 151,14 UF 9).<br />

Pensioniert wurden 20 Chorfrauen und neun Laienschwestern. Trotz<br />

der dringenden Bitte der Äbtissin von Zweyer hatte der Fürst drei noch<br />

im weltlichen Noviziat stehenden Mädchen die Ablegung der Profeß<br />

verweigert. Zwei von ihnen mußten das Kloster verlassen. Es waren Maria<br />

Genoveva von Zürcher aus Bludenz und Maria Antonia Mayer aus Stokkach<br />

(StaatsArchSig Ho 80 a, C I 2 a Nr. 27). Die dritte, Maria Theresia<br />

Clos aus Öttingen, durfte schließlich unter Verzicht auf jegliche Pension<br />

doch noch den Habit nehmen. Schon zuvor hatte sie eine Abfindung von<br />

300 fl erhalten, wie dies auch bei den bei den anderen entlassenen Novizinnen<br />

geschehen war. Nach dem Tod einer Chorfrau im Jahr 1810 gewährte<br />

ihr der Fürst deren Pension in Höhe einer Laienschwesterpension (F AS,<br />

FürstLRentamt <strong>Wald</strong>, Neuverz.Akten 609).<br />

Die Neuaufnahme von Novizinnen war untersagt und damit der Konvent<br />

zum Aussterben verurteilt. Im Seelbuch trug man ein: Anno 1806<br />

obiit monasterium ipsum (Seelb. BI. 62 r.).<br />

Die letzte Äbtissin, Maria Johanna Baptista Reichsfreiin von Zweyer,<br />

starb am 5. März 1807. Ihre Nachfolgerin, Maria Josefa Freiin von Würz<br />

a Rudenz aus Arbon in der Schweiz, durfte sich als Klostervorsteherin<br />

nur noch Priorin nennen (zu ihrer Wahl vgI. § 11,1). Nach ihrem Tod am<br />

18. November 1851 wurde, weil der Konvent nurmehr aus einer Chorfrau<br />

und einer Laienschwester bestand (FAS, FürstI.Hohenzoll.Hofkammer<br />

Sigmaringen, Neuverz.Akten 24334), keine Nachfolgerin mehr gewählt.<br />

Die Laienschwester, Maria Dioskora Batsch, starb am 29. März 1853, die<br />

letzte Konventualin, Maria Anna Bühler, verließ daraufhin am 4. Oktober<br />

1853 das Kloster und zog nach Konstanz, wo sie ein angekauftes Haus<br />

bezog und am 27. Februar 1858 als Exkonventualin starb.<br />

Der Konvent bewohnte den Konventstrakt im sogenannten Neuen<br />

Kloster. Veranlaßt von Umbauarbeiten und wahrscheinlich auch von der<br />

allmählichen Verminderung des Personalbestandes zog er sich im Jahr<br />

1826 in den unteren Teil des Klostergebäudes zurück (FAS, Fürstl.Rentamt<br />

<strong>Wald</strong>, Neuverz.Akten 612). Anscheinend wurde der Konventsflügel bis<br />

1851 von den Nonnen und ihrem Personal bewohnt. Erst die letzte<br />

Chorfrau und die letzte Laienschwester zogen nach dem Tod der Klostervorsteherin<br />

vermutlich um die Jahreswende 1851 /52 in den südlichen, dem<br />

Klosterweiher zu gelegenen Teil des sogenannten Alten Klosters um CF AS,<br />

Fürstl.Hohenzoll.Hofkammer Sigmaringen, Neuverz.Akten 24334). Hier<br />

bewohnten sie im oberen Stock, der ihnen ganz überlassen war, zwei

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