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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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602 7. Personallisten<br />

Mädchen, dem die Aufnahme in <strong>Wald</strong> durch Übersendung des Vermählungsringes<br />

im Juli 1757 zugesichert worden war, zu übernehmen.<br />

1758 trat Maria Josefa das weltliche Noviziat in <strong>Wald</strong> an, vor dem<br />

11. Juli 1761 schied sie wieder aus, worüber sich die Äbtissin erleichtert<br />

zeigte (StaatsArchSig Ho 157, Neuverz. Akten II 2173).<br />

Christina Justina von Schauroth, Ende 1758-ungefahr Oktober<br />

1760 (78,216). <strong>Das</strong> protestantische Mädchen lebte als Waise bei Verwandten<br />

in Stuttgart, zog 1758 nach Rottenburg und erhielt dort von<br />

den Jesuiten Religionsunterricht. Von der Reichsgräfin Maria Theresia<br />

von Ulm, geb. Reichserbtruchsessin von Wolfegg-<strong>Wald</strong>see, protegiert,<br />

nahm die Äbtissin von <strong>Wald</strong> im August 1758 Christina zunächst für 8<br />

Tage in ihr Kloster auf und schickte sie in den Religionsunterricht der<br />

Kapuziner nach Meßkirch, wo Christina am 10. September 1758 zum<br />

Katholizismus konvertierte. Da sich <strong>Wald</strong> zunächst weigerte, die Konvertitin<br />

als Novizin aufzunehmen, ging diese im Oktober 1758 zu den<br />

Kupuzinernonnen zum hl. Herzen Jesu nach Pfullendorf, trat aber im<br />

Jahr 1759 doch noch das weltliche Probejahr in <strong>Wald</strong> an. Am<br />

20. Oktober 1759 schloß das Kloster mit Gräfin Maria Theresia von<br />

Ulm den Aufnahmevertrag ab, in dem die Gräfin 500 fl als Ehesteuer,<br />

die übliche Ausfertigung, Bezahlung der bei Einkleidung und Profeß<br />

anfallenden Kosten und Präsente sowie die Übernahme des Kostgeldes<br />

von jährlich 70 fl während der auferlegten zwei weltlichen Probejahre<br />

und des geistlichen Noviziats zusagte (78,178). Noch im Dezember<br />

1759 bestätigte die Äbtissin, Christina lasse sich gut an, und ob freylich<br />

dergleichen Convertinen mehrere Seelenstreit als andere haben, .rye auch in dem<br />

Lehmen etwas hart fortkommet, so spahret selbe doch keinen Fleiss, umb das<br />

Gaistlich- und Zeithliche, was ihro Zu wissen nöthig, mit der Gnad Gottes Zu<br />

begreiffen (Äbtissin am 16. Dez. 1759: 78,216). Doch schon im März<br />

1760 wurden die Schwierigkeiten der Aspirantin im Lernen der Choräle,<br />

ihre schwache Stimme und ihre labile Gesundheit kritisiert, und<br />

im Sommer wurde ihr mitgeteilt, sie würde nicht als Chorfrau aufgenommen<br />

werden. Aus diesem Grund wandte sich Christina mit der<br />

von der Gräfin von Ulm formulierten Bitte um eine jährliche Gnadengabe<br />

an die Kaiserin (78,216), woraufhin ihr für zwei Jahre ein Almosen<br />

von jährlich 75 fl bewilligt wurde. Vermutlich im Oktober 1760 schied<br />

sie aus dem Noviziat aus, durfte aber bis zum Frühjahr 1761 weiterhin<br />

in Kloster <strong>Wald</strong> wohnen. Im Mai oder Juni 1761 wurde sie von der<br />

Gräfin von Ulm abgeholt. Sie hatte vor, sich als Kostgängerin in ein<br />

Kloster aufnehmen zu lassen.<br />

N. Treich tlinger, 14. Februar 1761 (78,216). Der Hofrat des Stifts<br />

Kempten, Treichtlinger, erklärte sich bereit, seine Tochter heimzuholen

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