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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 21 . Reliquien 337<br />

vom Ordens general Pernot auf Intervention von Abt Konstantin von<br />

Salem die Erlaubnis erhalten, jährlich ein Reliquienfest mit einer Festoktav<br />

zu feiern. Den jeweiligen Tag sollte der Vaterabt für jedes Kloster eigens<br />

festlegen (Urkunde 7. Aug. 1739: PfarrArch<strong>Wald</strong>, Rub. XV, C. Beck,<br />

Heggbach S.299, S.485). <strong>Wald</strong> beabsichtigte 1761, nach Abschluß der<br />

Faßarbeiten an den Reliquien der Katakombenheiligen Dioskorus und<br />

Bonifazius ein Heilig-Leiber-Fest mit Oktav und Messe zu halten und<br />

hoffte, durch einen Zisterzienserpater aus Ebrach die Erlaubnis hierzu von<br />

Rom auswirken lassen zu können (Schreiben des Kaisheimer Priors vom<br />

19. Aug. 1761: 78,246). Kaisheim, dessen Prälat der damalige Vaterabt<br />

WaIds war, hatte keine prinzipiellen Einwände und war der Auffassung,<br />

es müßten Brevier und Messe de Commune Plurimorum Martyrum genommen<br />

werden. Es empfahl jedoch, das Ende der Streitigkeiten mit Salem wegen<br />

der waldischen Paternität abzuwarten, erst dann die entsprechende Bitte<br />

an Rom und - wegen des Paternitätsstreits - auch an Citeaux zu richten<br />

und bis dahin die heiligen Leiber mit der gewöhnlichen Reliquienoktav<br />

zu verehren, weil nämlich Rom die Auflage gemacht habe, vom hl.<br />

Bonifazius weder Messe noch Brevier zu halten, bis nicht größere Beneficia<br />

beigebracht werden könnten (vgl. Authentik von 1752: PfarrArch <strong>Wald</strong>,<br />

Rub. XV, C), und weil vom Haupt des Candidus keinerlei Authentik<br />

vorhanden sei. Demnach kannte man damals die 1716 ausgestellte Authentik<br />

(PfarrArch <strong>Wald</strong>, Rub. XV, C) im Kloster nicht mehr. Nachrichten<br />

über die Feier eines Heilig-Leiber-Festes in <strong>Wald</strong> liegen seit dem Ende des<br />

18. Jahrhunderts vor, so z. B. aus den Jahren 1791 und 1804 1 ). Sie besagen,<br />

daß das Reliquienfest im September (1791 am 18. September) unter reger<br />

Beteiligung der Bevölkerung begangen wurde.<br />

Die Namen der drei Heiligen Dioskorus, Bonifazius und Candidus<br />

wurden verschiedentlich als Profeßnamen für <strong>Wald</strong> er Chorfrauen und<br />

Laienschwestern verwandt.<br />

1765 genehmigte der Ordensgeneral Trouve auf WaIds spezielle Bitte,<br />

jährlich das Fest der hI. Barbara als der Patronin für einen durch Empfang<br />

der Sakramente seligen Tod feierlich zu begehen (Urkunde 12. Juni 1765:<br />

PfarrArch <strong>Wald</strong>, Rub. XV, C).<br />

Erwähnt sei noch, daß Kloster <strong>Wald</strong> 1744 die Kanonisation des seligen<br />

Märtyrers Fidelis, eines Kapuziners, Patron der Stadt Sigmaringen und<br />

des Landes Hohenzollern-Sigmaringen, mit einer Beisteuer an den Kapuzinerorden<br />

unterstützte (78,241).<br />

1) Schreiben der Äbtissin an den Prälaten von Tennenbach 1. Sept. 1791:<br />

78,281; PfarrArchWalbertsweiler, Pfarrbuch 1 S. 40; St. WIEST, Aus Walbertsweiler<br />

Pfarrbüchern S. 157.

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