13.12.2012 Aufrufe

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

§ 27. Liste des Klosterbesitzes 375<br />

seit spätestens 1600 die Grund-, Niedergerichts-, Leib- und Dorfherrschaft<br />

in seiner Hand.<br />

Obgleich es nach Bekunden des Klosters nicht Herkommen war, daß<br />

Leibeigene fremder Herren im <strong>Wald</strong>er Distrikt wohnen durften (1695:<br />

StaatsArchSig Ho 157, D 98 Bd 4 S. 498), und obgleich die Abtei verfügte,<br />

alle Personen, die dem Kloster nicht leibeigen seien, müßten sich innerhalb<br />

von vier Wochen an die Abtei ergeben oder die Herrschaft verlassen<br />

(Zusatz zur Gerichtssatzung, undatiert: StaatsArchSig Ho 157, D 9), gab<br />

es dennoch kleinere Personengruppen, die nicht der waldischen Leibherrschaft,<br />

wohl aber der Gerichtsherrschaft unterworfen waren und jedenfalls<br />

teilweise der Untertanenschaft als Gerichtsuntertanen angehörten. Dazu<br />

sind in erster Linie zu rechnen die Lehensbauern des Domkapitels Konstanz<br />

in Ringgenbach, die Betreiber und Arbeiter der Glashütte im Ort<br />

Glashütte, die Beisitzer - auch Beiwohner und Hintersassen genannt -,<br />

und die Schutzuntertanen. Die Beisitzer und Schutzuntertanen besaßen<br />

kein Untertanenrecht, sondern genossen nur den herrschaftlichen simplen<br />

Schutz und Schirm, und deshalb hing ihr Aufenthalt in der Herrschaft <strong>Wald</strong><br />

von einer Genehmigung der Äbtissin ab, die jährlich zurückgenommen<br />

werden konnte. Die Angehörigen beider Gruppen durften weder klösterliche<br />

Leihegüter bewirtschaften noch Häuser bauen oder Tiere halten. Sie<br />

wohnten zur Miete, arbeiteten als Knechte, Mägde und Taglöhner, betrieben<br />

gelegentlich ein Handwerk oder einen Kram und gehörten der unterbäuerlichen<br />

Schicht an.<br />

§ 27. Li s ted e sKI 0 s t erb e s i t z e s<br />

Der bei der Säkularisation 1806 noch vorhandene Besitz ist mit einem<br />

Sternchen bezeichnet.<br />

A blach, Gern. Krauchenwies, Kr. Sigmaringen: 1272 schenkt Konrad<br />

H verlinch, ein Pfullendorfer oder Meßkircher Bürger, einen Fischteich<br />

samt dem Fischer (U 61, U 86. R S. 59). Die Huerling waren nach dem<br />

ObBadGeschlechterbuch 2 S. 152 Ministeriale der Bischöfe von Konstanz.<br />

Ahausen, Gern. Bermatingen, Bodenseekreis: 1558 ein Weingarten,<br />

den Äbtissin Helena von Reischach testamentarisch den <strong>Wald</strong>er Nonnen<br />

Margarethe und Katharina von Reischach, ihren Basen, und 1577 Margarethe<br />

von Reischach der Äbtissin und nach deren Tod dem Konvent<br />

vermacht (U 780, U 827). 1574 beflndet sich ein Weingarten im Besitz der<br />

Äbtissin Margarethe von Goeberg (U 814). Der Besitz verschwindet in<br />

der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts aus den Quellen (R S. 109 f., 242).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!