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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 3. Denkmäler 57<br />

pflegung, Heizmaterial, Getreide- und Weinentlohnungen sowie über die<br />

von den waldischen Handwerkern und fronpflichtigen Untertanen geleistete<br />

Arbeit sind keine Aufstellungen vorhanden. Die Bauarbeiten waren<br />

durch den wirtschaftlichen Aufschwung ermöglicht worden, den das Kloster<br />

in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts genommen hatte (R<br />

S.140).<br />

Um 1780 bestand die gesamte· Klosteranlage aus folgenden Gebäuden<br />

(78,239. Vgl. auch "Mappa" von <strong>Wald</strong>: StaatsArchSig, Karten I W j1 4 und<br />

Urbar von <strong>Wald</strong> 1788: Ebenda Ho 157, D 74): Kirche, Altes und Neues<br />

Kloster, altes Schulhaus, Schreinerei, altes Herrenhaus (auch Altes Weiber-<br />

Klosterspital genannt: Pfarrer von Kolb am 5. Jan. 1784: 78,205), Spritzenschopf,<br />

Zimmerschopf, Schweinehaus, Viehstall, Brauhaus, große<br />

Fruchtscheuer, Ochsenstall, Wagenschopf, Schäferhäusle, Braumeister( oder<br />

Baumeister?)haus, Pferdestall, Amtshaus, altes Gartenhäusle, Beichtigerhaus,<br />

Pfisterei, großes Gartenhaus, Dörrhaus, Gartengerätehäusle, Fischerhaus,<br />

Brennhaus, Hühnerhaus, Schützenhäusle, eine Mahl-, eine ÖI- und<br />

eine Sägemühle sowie Ziegelhütte und Schmiede.<br />

Heute ist von der Klosteranlage noch die ehemalige Klosterkirche, die<br />

jetzige katholische Pfarrkirche St. Bernhard, in ihrem ursprünglichen Charakter<br />

vollständig erhalten. Erhalten hat sich ferner vom sogenannten<br />

Alten Kloster 1 ) der Klosterhof mit dem Kreuzgang, ein unregelmäßiges<br />

Rechteck von etwa 25 m Länge in West-Ost-Richtung und etwa 40 m in<br />

Nord-Süd-Richtung. Ost- und Südflügel stammen aus den achtziger Jahren<br />

des 17. Jahrhunderts, der Westflügel, der sogenannte Jennerflügel, aus der<br />

Zeit um 1500, umgebaut in den dreißiger Jahren des 16. Jahrhunderts. Im<br />

Obergeschoß des Jenners liegen verschiedene große Räume, deren Dekkenunterzüge<br />

von Holzsäulen gestützt werden. Eine dieser Säulen trägt<br />

neben reichen Schnitzereien auf dem Kapitell die Wappen der Familie von<br />

Weckenstein mit der in Majuskeln ausgeführten Inschrift: STIFEZ DIS<br />

GOCZHVOS, der Äbtissin von Rotenstein und des Zisterzienserordens<br />

sowie die Jahreszahl 1536. Auf der Westseite des Jennerflügels steht ein<br />

um 1685 errichteter zweigeschossiger Anbau, in dessen Obergeschoß der<br />

Prälatensaal liegt. Letzterer besitzt eine reiche Stuckdecke im Stil der<br />

Wessobrunner Stukkatoren um 1700 und ähnliche Stuckierungen an den<br />

Fensterlaibungen. Der östliche, südliche und westliche Klosterflügel sind<br />

zweigeschossig. Im Ostflügel schließt sich an die Kirche die Sakristei mit<br />

einem Mittelpfeiler und Kreuzgewölben an. Es folgt ein dreiachsiger Raum<br />

mit zwei Mittelsäulen und Kreuzgewölben, der sich gegen den Kreuzgang<br />

1) Ausführliche Beschreibung des heutigen Baubestandes von altem und neuem<br />

Kloster in den Kunstdenkmälern Hohenzollerns 2 S. 411-413, 431-433, 437.

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