13.12.2012 Aufrufe

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

50 1. Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

und ist auch 1574 belegt (U 814). <strong>Das</strong> Suterhaus wird 1365 genannt (U 302),<br />

1388 der gemeinsame Keller, in dem das Weinfaß des Konvents stand<br />

(ZGORh 11. 1860 S. 88-90). Im Jahr 1395 wurde ein jährlicher Geldbetrag<br />

für notwendig werdende Reparaturen der Klostergebäude, etwa<br />

des Reventers, des Dormitoriums, der Stuben und Kornhäuser, gestiftet<br />

(U 420). <strong>Das</strong> Pitanzamt des Klosters besaß 1396 ein eigenes Kornhaus<br />

(FAS, Hohenfels 75,75). Seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ist die<br />

Abtei nachweisbar, in der sich die als Beratungsraum verwendete Abteistube<br />

und die Schlafkammer sowie weitere Kammern der Äbtissin befanden<br />

1).<br />

Im Jahr 1463 stand im Kloster ein sogenanntes Bruderhaus, in dem<br />

ein klösterlicher Pfründner zusammen mit geschworenen Richtern im<br />

Namen der Äbtissin zu Gericht saß (StaatsArchSig Ho 157, U 17. Juli<br />

1463). Vielleicht war dieses auch 1538 (56,18) genannte Bruderhaus ursprünglich<br />

die Wohnstatt der Konversbrüder. 1548 wird bekannt, daß die<br />

Pfründner in der Bruderstube zu <strong>Wald</strong> ihre Pfründe erhielten und verhalten<br />

wurden (U 766). Nach Angabe einer um 1685 entstandenen Klosteransicht<br />

(FAS, <strong>Wald</strong> 74,14) soll das Bruderhaus mit dem späteren Amtshaus auf<br />

dem Klostervorhof, dem Sitz des höchsten klösterlichen Beamten, identisch<br />

gewesen sein. Da der waldische Amtmann (bzw. Kaufmann) ursprünglich<br />

aus dem Konversenstand, dann aus der Pfründnerschaft<br />

stammte und erst später ein nur durch die Besoldung mit dem Kloster<br />

verbundener Angestellter wurde, ist die Entwicklung des Bruderhauses<br />

zum Amtshaus plausibel. 1468 wird berichtet, daß eine Pfründnerin eine<br />

Kammer im Kloster bewohnte, diese aber wegen Unbotmäßigkeit räumen<br />

mußte und in ein Häuslein eingewiesen wurde (StaatsArchSig Ho 157, U<br />

25. Apr. 1468).<br />

In den Jahren kurz nach 1500 muß der heute noch stehende sogenannte<br />

Jennerbau - der westliche Flügel des Kreuzganges - errichtet worden<br />

sein. Seine Bauformen weisen auf die Zeit um 1500. Rund 30 Jahre später<br />

erfuhr er bauliche Veränderungen, wie aus der Jahreszahl 1536 an einer<br />

der Holzsäulen im Jennersaal hervorgeht (Kunstdenkmäler Hohenzollerns<br />

2 S. 411, 431-432). Vielleicht bezog sich die Erlaubnis des ,Konstanzer<br />

Generalvikars in spiritualibus von 1532 (U 735), u. a. auch die Mauern der<br />

wichtigsten Klostergebäude niederzulegen und neu aufzurichten, auf diese<br />

Bau- und Umbauarbeiten. Aus der Bauzeit um bzw. nach 1500 stammt<br />

der Kreuzgang im Jennerflügel sowie ein westlich an den Kreuzgang<br />

anstoßender, ca. 2 Meter tiefer liegender und nur durch ein schmales<br />

1) U 830, U 928. StaatsArchSig Ho 157, U 19./20. Fehr. 1609. Ehenda, Neuverz.Akten<br />

II 2997. Zimmerische Chronik 2 S. 645.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!