13.12.2012 Aufrufe

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

118 4. Verfassung<br />

stets nur als Zeuge auftritt (U 24 - U 26, U 33, U 38, U 43), nichts Näheres<br />

bekannt. 1266 wird er zum letzten Mal erwähnt (U 48). Schon zuvor, im<br />

Jahr 1261 (U 45) erscheinen zwei andere Kapläne in einer Urkunde, die<br />

die Namen Gozwin und Walter tragen. Zusammen mit Diethohus wird<br />

1266 ein zweiter Kaplan Bertold genannt (U 48). Ob er personengleich<br />

mit dem seit 1281 (U 86) amtierenden Kaplan Bertold oder mit Bertold<br />

von Pfullingen ist, muß dahingestellt bleiben. Kaplan Bertold tritt von<br />

1281 bis 1284 (U 90 a) stets alleine auf. Von 1290 bis zu einem unbekannten<br />

Datum vor 1318 nahm der Pfaffe bzw. sacerdos Rudolf (Binder) die Aufgaben<br />

eines Klosterkaplans wahr, 1290 zunächst gemeinsam mit einem<br />

sacerdos Konrad (FürstenbergUB 5 S.207 Nr.240,2. FAS, <strong>Wald</strong> U 119,<br />

U 124, U 133). 1318 lebte Rudolf in Dettingen (Kr. Konstanz) und schloß<br />

mit Kloster <strong>Wald</strong> einen Vertrag über eine jährliche Leibrente ab, die z. T.<br />

aus einem Überlinger Weinberg zu bezahlen war, den Rudolf selbst den<br />

Nonnen geschenkt hatte (ZGORh 10. 1859 S.455-456). Später wird<br />

bekannt, daß dieser Priester Rudolf Binder früher waldischer Kaplan an<br />

der Kirche zu Walbertsweiler war (ZGORh 10. 1859 S. 460-461). Aus<br />

dieser Nachricht ist zu schließen, daß die <strong>Wald</strong>er Nonnen ihre Kapläne<br />

aus dem Kreis der Geistlichen an (Pfarr)kirchen wählten.<br />

Die <strong>Wald</strong>er Kapläne bewohnten ein Haus im Kloster, das 1290 als<br />

domus pfebani nostri bezeichnet wird (FürstenbergUB 5 S. 207 Nr. 240,2).<br />

In den meisten Frauenklöstern wurden im Lauf der Zeit die Weltgeistlichen<br />

von Zisterziensermönchen abgelöst. Diese Änderung dürfte einerseits<br />

auf die nachlassende Bereitschaft des Weltklerus zurückzuführen sein,<br />

sich der monastischen Lebensweise zu unterwerfen, andererseits auf die<br />

Bestrebungen der Weisungsäbte, über ihre Konventualen erhöhten Einfluß<br />

in den Nonnenklöstern zu gewinnen (Krenig, Frauenklöster S. 57). Salem<br />

hat offenbar erst in den Jahren zwischen etwa 1318 und 1329 damit<br />

begonnen, Konventualen des Klosters als Beichtväter nach <strong>Wald</strong> zu senden.<br />

1329 ist die Rede von den confessores des Klosters (U 178, U 195), ein<br />

Begriff, der im Zusammenhang mit den Kaplänen nie verwendet worden<br />

war. Und 1333 endlich wird der erste Beichtvater namentlich und mit dem<br />

eindeutigen Zusatz frater erwähnt (U 204). In den nächsten Jahrzehnten<br />

besorgten sogar zwei Beichtväter, nämlich der eigentliche Beichtvater und<br />

sein Gehilfe oder Geselle bzw. Kaplan, die Seelsorge in <strong>Wald</strong> (1334: U 206.<br />

1358: U 273. 1395: U 420). Ob diese Einrichtung in <strong>Wald</strong> ständig beibehalten<br />

wurde, geht aus den Quellen nicht zweifelsfrei hervor. Bei den<br />

Jahrtagsstiftungen im 15. Jahrhundert ist nur noch von einem Beichtvater<br />

die Rede (U 448, U 449, U 456. Seelb. BI. 42 v., BI. 14 a v.). Wahrscheinlich<br />

wurde schon damals die Übung praktiziert, wie sie 1553 beschrieben wird,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!