13.12.2012 Aufrufe

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

66 3. Historische Übersicht<br />

heißt es, die <strong>Wald</strong>er Pfarrkirche sei erwiesenermaßen dem hl. Abt Bernhard<br />

geweiht (PfarrArch <strong>Wald</strong>, Rub. XV d). Wann der Patroziniumswechsel<br />

stattfand, ließ sich nicht klären.<br />

Der Grundstein zu dem 1721 begonnenen sogenannten Neuen Kloster<br />

wurde gelegt zu Ehren Unserer Lieben Frau, der Erzengel Michael, Gabriel<br />

und Raphael, Josefs, Johannes Ev., Philippus und Jakobus, der Heiligen<br />

Drei Könige, Dioskorus, Benedikts, Bernhards, des Abts Stephan, Eligius,<br />

Franziskus, Xavers, Franziskus de Paula, Johannes Nepomuks, Annas,<br />

Lutgards, Scholastikas, Agathes und Walpurgis (PfarrArch <strong>Wald</strong>, Kopien<br />

und Akten über das Gotteshaus <strong>Wald</strong>).<br />

§ 7. Gründung und älteste Entwicklung<br />

Ein vom Konstanzer Bischof Konrad von Tegerfeld zwischen 1227<br />

und 1233 ausgestellter Gründungsbericht, der sogenannte Stiftungsbrief<br />

(U 1. FreibDiözArch 12. 1878 S. 187 -188; zur Datierung vgl. R<br />

S.28-29), schildert die Vorgänge bei der Stiftung von Kloster <strong>Wald</strong><br />

folgendermaßen: Der kaiserliche Ministeriale Burkard von Weckenstein<br />

beabsichtigte, für seine beiden Schwestern Judinta und Ita, die bereits<br />

geweihte Zisterziensernonnen waren, und für ihre Gefährtinnen ein Kloster<br />

zu gründen. Zu diesem Zweck kaufte er von Ulrich von Balbe, einem<br />

homo nobiJis, dessen Mutter Adelheid und seiner Schwester Gertrud deren<br />

Gut (predium), genannt <strong>Wald</strong>, um 55 Mark Silber. Der Kaufvertrag wurde<br />

am 1. April 1212 im Hafen Uhldingen am Bodensee abgeschlossen. Burkard<br />

wollte, daß das kleine Kloster (cenobioium) gemäß den Freiheiten des<br />

Zisterzienserordens, dem es unterstellt wurde, frei von Vogtei und anderen<br />

Abhängigkeiten sein und bleiben solle. Deshalb, und um seinen Erben<br />

nicht die Möglichkeit zu späteren Ansprüchen zu geben, übernahm er,<br />

beraten von erfahrenen Männern, das Eigentum an dem gekauften Gründungsgut<br />

nicht in seine eigenen Hände. Vielmehr wählte er nach Landesbrauch<br />

einen Saimannus oder fidei commissarius in der Person des Freien<br />

Konrad von Schiltau. Diesem übertrug die Familie von Balbe das Gut<br />

unter der Bedingung, daß er die Anordnungen Abt Eberhards von Salem<br />

und Burkards von Weckenstein ausführe. Wenige Tage nach dem Kaufvertrag<br />

übergab der Salmann auf Bitten Abt Eberhards und 'Burkards das<br />

Gut in den Besitz der Schwestern von Weckenstein und aller anderen, die<br />

nach der Regel Benedikts und den Satzungen des Zisterzienserordens<br />

künftig hier Gott zu dienen beschlossen hatten. Auf dem Gut stand eine<br />

kleine Pfarrkirche, die ebenfalls von Burkard gekauft worden war. Weil<br />

sie nur wenige Pfarrkinder besaß, erlaubte Bischof Konrad von Konstanz,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!