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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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80 3. Historische Übersicht<br />

gelegenheiten von den bei den schwäbisch-österreichischen Deputierten<br />

Oberamtmann Sauter von Werenwag und Königlichem Rat von Staab,<br />

Landschaftsoffiziant, Kanzleiverwalter und Syndikus zu Rottenburg<br />

(78,277). Die Landstände Schwäbisch-Österreichs und des Breisgaus nahmen<br />

sich der fünf in Vorderösterreich gelegenen Frauenklöster deshalb<br />

an, weil sie deren Fortbestand im Interesse sowohl des Bürger- und<br />

Bauernstandes als auch des Adels sowie mit Rücksicht auf das benachbarte<br />

Reich für dringend geboten hielten (Geier, Kirchliche Reformen Josephs<br />

11. S. 159-160).<br />

Während die Wiener Hofkanzlei den Forderungen der drei Frauenabteien<br />

positiv gegenüberstand, nahm der Staatsrat eine unnachgiebige Haltung<br />

ein. Österreich griff wieder den Plan zur Säkularisation der Frauenklöster<br />

auf und holte 1790 abermals die Vorschläge zu ihrer Umwandlung<br />

in freiweltliche Damenstifte hervor (78,277). Im August 1790 fiel die<br />

Entscheidung, im <strong>Zisterzienserinnenkloster</strong> Olsberg (Kanton Aargau,<br />

Schweiz) ein weltliches Damenstift zu installieren (G. Boner, Olsberg<br />

S. 842). Entsprechend sollte mit den übrigen Klöstern verfahren werden.<br />

Beabsichtigt war, zunächst die Amts- und Würdenträgerinnen zu übergehen<br />

und die einfachen Konventualinnen von den damit verbundenen<br />

Vorteilen zu überzeugen. <strong>Wald</strong> wurde von seinem Agenten bei der Freiburger<br />

Regierung, Dr. Engelberger, über die neuen Verhältnisse im säkularisierten<br />

Olsberg informiert und über den kaiserlichen Befehl, ähnliche<br />

Stiftsdameninstitute in <strong>Wald</strong>, Heiligkreuztal und Günterstal einzurichten,<br />

wenngleich ohne Zwangsmaßnahmen allein aufgrund freier Entscheidung<br />

der Konvente (78,178). Am 30. September 1790 beriet das Kapitel über<br />

die von der Freiburger Regierung vorgelegte Frage, ob sich <strong>Wald</strong> freiwillig<br />

in ein weltliches Stift umwandeln lassen wolle, und entschied einstimmig,<br />

im Orden zu bleiben (78,178. 78,277).<br />

Anschließend bat die Äbtissin den Bischof von Konstanz als ihren<br />

Ordinarius, notfalls seine Zustimmung zu einer entsprechenden Veränderung<br />

zu verweigern (18. Okt. 1790: 78,279). Im November kam das -<br />

unbegründete - Gerücht auf, der Geistliche Ökonomatsrat und Rektor<br />

des vorderösterreichischen Generalseminars in Freiburg, Dr. Will, bereise<br />

Schwaben, um den Frauenklöstern die Säkularisation nahezulegen (78,277).<br />

Als <strong>Wald</strong> im Januar 1791 vom Oberamt Stockach Abdrucke der Satzungen<br />

für das k.k.adlige Damenstift Olsberg erhielt, lehnte die Äbtissin erneut<br />

eine entsprechende Einrichtung in ihrem Kloster ab und bat den klösterlichen<br />

Wirtschaftsbeistand, den Landvogt Graf von Königsegg-Aulendorf,<br />

ihren Standpunkt zu unterstützen (78,277). Da die Regierung in Freiburg<br />

aber den kaiserlichen Auftrag hatte, die Nonnen zu überzeugen, daß die<br />

Umwandlung ihrer Klöster in weltliche Stifte für den Staat nützlich sei,

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