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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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132 4. Verfassung<br />

Frey (1654-1673), Maria Elisabeth Reutlinger (1663-1696) und Maria<br />

Margarethe Göldlin von Tiefenau (1666 - 1693) waren zunächst Kostgängerinnen<br />

gewesen. Maria Theresia Mandl von Emmingen (1675-1753)<br />

lebte seit ihrem 11. Lebensjahr sieben Jahre lang in <strong>Wald</strong>er Kost, bevor<br />

sie das Noviziat antrat (vgl. § 33). Laienschwester Maria Monika Laur<br />

(1759-1804) kam mit 14 Jahren in Kost und Aufsicht von <strong>Wald</strong>, legte<br />

nach vier Jahren die Profeß als Oblatin ab und wurde nach weiteren sieben<br />

Jahren als Konversin eingekleidet (vgl. § 34). Wahrscheinlich entwickelte<br />

sich aus dieser Praxis das sogenannte weltliche Noviziat, ein dem eigentlichen<br />

geistlichen Noviziat vorgeschobenes Probejahr in weltlichen Kleidern<br />

(vgl. § 10,1).<br />

10. Soziale Zusammensetzung<br />

a) Konventualinnen 1)<br />

<strong>Wald</strong> war, wie auch die Frauenzisterzen Rottenmünster, Heiligkreuztal,<br />

Heggbach, Baindt und Gutenzell, unter intensiver Beteiligung des Salemer<br />

Abts Eberhard von Rohrdorf aus religiösen und politischen Motiven<br />

gegründet worden (vgl. § 7, § 13,1 a). Eberhards Absicht war zweifellos,<br />

die Bereitschaft der Frauen, sich dem Reformorden der Zisterzienser<br />

anzuschließen, für die Festigung der staufischen Territorialherrschaft im<br />

Herzogtum Schwaben und damit für die staufische Reichslandpolitik<br />

fruchtbar zu machen. Hatten diese politische Zielsetzung und die von<br />

Salem beherrschten Anfänge Auswirkungen auf die personelle Zusammensetzung<br />

des <strong>Wald</strong>er Konvents? Schlug die um die Wende des<br />

13. Jahrhunderts ihrem Höhepunkt zustrebende Armutsbewegung und die<br />

ursprüngliche Abkehr des Zisterzienserordens von dem feudalen alten<br />

Mönchtum auf die soziale Herkunft der Nonnen durch? Hatte die Notwendigkeit,<br />

durch Kreuzzüge und Fehden verwitwete und verwaiste<br />

Frauen zu versorgen, Folgen für die gesellschaftliche Struktur der klösterlichen<br />

Gemeinschaft?<br />

Die Beantwortung dieser Fragen fällt für das 13. Jahrhundert schwer,<br />

weil das Namensmaterial sehr beschränkt ist. Obgleich <strong>Wald</strong> schon recht<br />

früh einen so starken Konvent besessen haben muß, daß von hier aus 1245<br />

die Besiedelung Lichtentals in Baden erfolgen konnte (vgl. § 7), sind doch<br />

nur etwa 25 Namen für das ganze 13. Jahrhundert überliefert, darunter<br />

1) Dieser Abschnitt wertet die Personallisten § 31 und § 33 aus. Belege dazu<br />

deshalb dort. Vgl. auch KUHN-REHFUS, Oberschwäbische Frauenzisterzen S. 7 -31.

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