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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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136 4. Verfassung<br />

Andere bürgerliche Frauen, wie etwa Symon, Spatz und Cramer sowie<br />

Schärer und Spinneler aus Meßkirch und Schregk aus Sigmaringen, lassen<br />

sich keiner bestimmten Gesellschaftsschicht zuordnen. Indessen karnen sie<br />

keinesfalls aus armen Familien. Ihre Verwandten waren immerhin in der<br />

Lage, die Mädchen mit einer ansehnlichen klösterlichen Mitgift auszustatten<br />

oder sie mit Schenkungen zu bedenken, entweder in Form von Bargeld<br />

oder, was das üblichere war, in Form von Liegenschaften auf dem Lande,<br />

meist Höfen; oder die Nonnen selbst konnten aus eigenen Mitteln landwirtschaftliche<br />

Güter und Zinse zur lebenslänglichen Nutznießung und<br />

anschließendem Übergang an das Kloster kaufen.<br />

Unter dem Adel Hnden sich immer noch zahlreiche Familien aus der<br />

ehemaligen Reichsdienstmannenschaft und stauHschen Ministerialität, wie<br />

die mit den Schenken von Winterstetten-Schmalegg stammes gleichen von<br />

Hasenstein, die Reischacher, die Hohenfelser und die Truchsessen von<br />

<strong>Wald</strong>burg-Meßkirch, die eine eigene Herrschaft um Meßkirch und Rohrdorf<br />

aufbauen konnten, und ihre Lehensleute, die von Ablach. Ferner aber<br />

auch die stammverwandten Rosna und Magenbuch, die beide in habsburgische<br />

Dienste eingetreten waren, österreichische Pfandschaften besaßen<br />

und Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts das Amt des Stadtammanns<br />

in der österreichischen Stadt Mengen besetzten. Neben ihnen<br />

treten eine ganze Reihe weiterer niederadliger Geschlechter auf, so die<br />

von Digisheim, von Heudorf - bei letzteren handelt es sich um zwei<br />

verschiedene Familien, wovon vor allem die Mitglieder der einen Familie<br />

in das Bürgerrecht der Städte Überlingen und Aach eingetreten waren und<br />

dort zu den ratsnihigen Geschlechtern gehörten -, die wohl adligen Burst<br />

mit Verbindungen zu Kaiser Ludwig dem Bayern und zum Überlinger<br />

Patriziat, von Tierberg, damals wohl Dienstmannen der Grafen von Hohenberg,<br />

von Balgheim, ebenfalls Lehensleute der Grafen von Hohenberg,<br />

von Wolfurt, die im 13. und 14. Jahrhundert drei Äbte von Pfafers und<br />

im 14. und 15. Jahrhundert zwei Äbtissinnen von Münsterlingen stellten<br />

(Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz 7. 1934 S. 587 - 588) sowie<br />

in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts Bürgermeister in Überlingen<br />

waren, von Baisweil, von Ebingen, von Hornstein, von Schwandorf, die<br />

wahrscheinlich mit den Reischachern verwandten Wetter und die Volkwin,<br />

letztere Gründer des Dominikanerinnenklosters Hedingen bei Sigmaringen.<br />

Auch im 15. Jahrhundert lebten immer noch adlige und bürgerliche<br />

Nonnen nebeneinander im Konvent, doch hatte der ritterschaftliche und<br />

niedere Adel das Übergewicht. Und ihn wiederum dominierte die Familie<br />

von Reischach. Von insgesamt 32 Konventualinnen, die für das<br />

15. Jahrhundert festgestellt werden können, lassen sich mit großer Sicher-

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