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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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144 4. Verfassung<br />

Vater inne: Die der Chorfrauen Schindelin von Unterreitnau (Bürgermeister<br />

von Ravensburg), Precht von Hohenwart (Konstanzer Stadtammänner),<br />

Segesser von Brunegg (Luzerner Kleinrat), von Echbeck (verschiedene<br />

städtische Ämter in Überlingen) und von Pflummern (Bürgermeister<br />

von Überlingen).<br />

Gegen Ausgang des 17. und im 18. Jahrhundert stellte <strong>Wald</strong> Verbindungen<br />

zur österreichischen Beamtenschaft her. Ausschlaggebend war<br />

einerseits die Einbeziehung des Klosters in die habsburgische Territorialpolitik<br />

in Vorderösterreich, andererseits die bewußte politische Anlehnung<br />

an Österreich als Abwehrhaltung gegen die sigmaringische Vogteiherrschaft.<br />

Herr von Mohr, Obervogt von Kloster Ochsenhausen, wurde später<br />

Landschreiber der Herrschaften Bregenz und Hoheneck und war Kaiserlicher<br />

Rat. Herr von Rekordin war oberösterreichischer Regierungsrat in<br />

Innsbruck. Bei der Innsbrucker Regierung war vielleicht auch Herr von<br />

Landsee beamtet. Der Vater der Äbtissin von Falkenstein war Statthalter<br />

der oberösterreichischen Lande, Schultheiß in Freiburg i. Br. und Kaiserlicher<br />

Kämmerer, ihr Bruder vorderösterreichischer Regimentsrat. Der<br />

Vater der beiden Nonnen von Brandenstein war österreichischer Regierungs-<br />

und Kammerrat in Freiburg, Herr von Kageneck österreichischer<br />

<strong>Wald</strong>vogt von Hauenstein und Herr von Grünberg Kommandant von<br />

Freiburg i. Br. und kaiserlicher Oberst. Außer ihnen gab es auch während<br />

des 18. Jahrhunderts selbstverständlich noch eine ganze Reihe von Beamten<br />

anderer weltlicher Territorialherren. Daneben waren nach wie vor<br />

Würdenträger und Beamte geistlicher Herrschaften stark vertreten: Der<br />

Vater Maria Ludgardis von Sirgenstein war Erbmarschall des Domstifts<br />

Konstanz und Kaiserlicher Rat sowie pfalzischer Kämmerer, der Vater<br />

Maria Maximilianas von Hundbiß auf Waltrams bischöflich konstanzischer<br />

Hofjunker, Geheimer Rat und Obervogt der Reichenau, der Vater der<br />

Äbtissin Würz von Rudenz ebenfalls bischöflich konstanzischer Geheimer<br />

Rat, Obervogt zu Arbon und salzburgischer Rat. In Stift Kemptischen<br />

Diensten standen Herr von Schönberg als Jägermeister und Herr von<br />

Schwarzach als Rat und Pfleger, in St. Gallischen Diensten Herr von<br />

Thurn und Valsassina als Hofmarschall, in Stift Buchauischen Herr von<br />

Pflummern. Als Besonderheit sei noch erwähnt, daß der Vater der Konventualin<br />

von Dort der Konstanzer Bischof Maximilian Christoph von<br />

Rodt (1775-1800) war.<br />

Ergebnis dieser Einzelbeispiele ist, daß der <strong>Wald</strong>er Konvent seit dem<br />

17. Jahrhundert von Beamtenfamilien adliger und bürgerlicher Herkunft<br />

- wobei die adlige Herkunft bei weitem überwog - besetzt war. Beide<br />

ständischen Gruppen zeichneten sich durch enge familiäre Verflechtungen<br />

untereinander im Konvent und mit der Elite der umgebenden Region aus.

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