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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 10. Klostergemeinschaft 91<br />

manche Frau bzw. ihre Familie vom Klostereintritt abzuhalten, besonders<br />

in einer Zeit, in der das religiöse Gewissen durch die geistige Auseinandersetzung<br />

während der Reformation geschärft war. Die Schwäbische<br />

Reichsritterschaft freilich behauptete das Gegenteil, als sie 1598 vor der<br />

mit einer Reform verbundenen Verwischung der Standesunterschiede in<br />

den oberschwäbischen Frauenzisterzen warnte. Die Wiedereinführung der<br />

Vita communis würde den Adel und andere vornehme und vermögende<br />

Familien davon abhalten, ihre weiblichen Angehörigen dann noch in diese<br />

Klöster zu schicken (Kuhn-Rehfus, Oberschwäbische Frauenzisterzen<br />

S. 22-23. Vgl. § 17,2). Beim Rückgang der Eintritte in das Kloster dürfte<br />

nicht zuletzt auch die allgemeine Unsicherheit in dieser geistig so bewegten<br />

Zeit während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts mitgespielt haben.<br />

Die erste genaue Angabe über die Größe des Konvents datiert aus<br />

dem Jahr 1573, als der Generalabt Nikolaus Boucherat I. das Kloster<br />

visitierte (U 812, U 813). Er fand 18 Nonnen und eine Novizin vor. Diese<br />

Zahl erschien ihm im Verhältnis zum jährlichen Einkommen WaIds, das<br />

zur Unterhaltung vieler Konventualinnen ausreichte, zu niedrig. Er legte<br />

der Äbtissin deshalb nahe, mehr Klosterfrauen als bisher aufzunehmen.<br />

Trotzdem vergrößerte sich der Konvent bis zu seiner Auflösung nicht<br />

mehr allzu sehr, wie die folgende Aufstellung zeigt:<br />

Jahr Nonnen Novizinnen Quelle<br />

1573 18 1 U 812, U 813<br />

1593 19 1 GenLandArchK 98/2931<br />

1616 24 2 U946<br />

1667 17 2 GenLandArchK 98/2933<br />

1688 23 Konventstafel in Kloster <strong>Wald</strong><br />

1711 23 78,204<br />

1720 27 Idea Chrono-Topographica Congregationis<br />

Cisterciensis S. Bernardi per Superiorem<br />

<strong>Germania</strong>m. 1720 S. 11 f.<br />

1738 29 Konventstafel in Kloster <strong>Wald</strong><br />

1757 24 FAS, HausArchHech 78,132<br />

1768 24 78,190<br />

1788 22 78,274<br />

1797 23 3 78,285<br />

1806 20 1 78,288. F AS, Fürstl.Hofkammer Sigmaringen,<br />

Neuverz.Akten 24334<br />

Novizinnenaufnahme<br />

<strong>Das</strong> Recht, über die Aufnahme von Novizinnen zu entscheiden, stand<br />

Äbtissin und Konvent zu, jedoch besaß der Vaterabt spätestens seit dem<br />

entsprechenden Generalkapitelsbeschluß von 1300 das Genehmigungs-

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