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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 3. Denkmäler 31<br />

(StaatsArchSig Ho 157, Neuverz.Akten II 2503). Der Faßmaler mußte alle<br />

aufgeführten Stücke schleifen, polieren und mit vom Kloster ausgewählten<br />

Farben bemalen, die Vergoldung von Schnitzarbeiten, Laubwerk, Altarrahmen,<br />

Glorie, Tabernakel usw. mit bestem Gold, das um die Hälfte<br />

dicker als sonst üblich aufzutragen war, so vornehmen, daß sie an den<br />

entsprechenden Stellen matt oder glänzend wirkte, alle Statuen, Kindlein<br />

und Engelsköpfe auf Alabasterweise weiß überziehen und planieren, die<br />

Flügel und die Kleidersäume fein vergolden und diese Arbeiten mit<br />

Marmor, Gold und Alabaster auf das Beste und Dauerhafteste vornehmen.<br />

Schmadel hatte alle Materialien bester Qualität zu stellen, das Kloster gab<br />

freies Quartier und bezahlte für Hochaltar und Tabernakel 1200 fl, für<br />

Seitenaltäre, Untersätze und Stangenlaternen 1000 fl, für Kanzel und Abteioratorium<br />

550 fl, für die Orgel 450 fl und für das Chorgitter 300 fl,<br />

insgesamt 3500 fl.<br />

Zwischen April und Juli 1761 hatten die in <strong>Wald</strong> gastierenden Schwestern<br />

Maria Margarethe und Maria Johanna Kuhn aus Bregenz die Gebeine<br />

der beiden Katakombenheiligen Dioskorus und Bonifazius gegen Bezahlung<br />

von 300 fl erneut gefaßt. Anschließend wurden die Reliquien auf<br />

dem südlichen bzw. nördlichen Seiten altar beigesetzt. Die Schwestern<br />

Kuhn hatten bereits im St. Gallischen Gotteshaus bei St. Johann einen<br />

heiligen Leib gefaßt und waren der Äbtissin empfohlen worden (78,253:<br />

Schreiben an den Abt von Kaisheim 8. Apr. -1761. Vgl. § 21). <strong>Das</strong> Haupt<br />

des Katakombenheiligen Candidus, das <strong>Wald</strong> zu einem unbekannten Zeitpunkt<br />

nach 1721 erworben hatte, setzte man auf dem Marienaltar an der<br />

südlichen Langhauswand der Kirche bei (Kunstdenkmäler Hohenzollerns<br />

2S.419).<br />

An den Langhauspfeilern hängen vier große Votivtafeln der Äbtissinnen<br />

von Falkenstein, von Thurn und Valsassina und von Kolb (vgl.<br />

§ 3,5).<br />

<strong>Das</strong> einfache Kirchengestühl entstammt der Zeit um 1750. <strong>Das</strong><br />

Chorgestühl befindet sich heute in der Trinkstube des Schlosses der Fürsten<br />

von Hohenzollern in Sigmaringen (Kunstdenkmäler Hohenzollerns 2<br />

S.314).<br />

An älteren Plastiken befinden sich nur wenige Stücke in der Kirche<br />

(v gl. Kunstdenkmäler Hohenzollerns 2 S. 421-423). Besonders erwähnenswert<br />

ist eine um 1380 entstandene, neu bemalte Pieta gegenüber der<br />

Kanzel und auf dem Hochaltar eine thronende Muttergottes mit Kind auf<br />

der Mondsichel mit weitgehend erhaltener alter Fassung, die gegen 1450<br />

vermutlich in der Werkstatt des Ulmer Bildhauers Hans Multscher gefertigt<br />

wurde. Im Hochaltar vor dem Glorienfenster befmdet sich ein Holzkruzifix<br />

mit Corpus, das auf die Zeit zwischen 1150 und 1160 datiert wird und als

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