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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 16. Siegel und Wappen 263<br />

Familienwappen der jeweiligen regierenden Äbtissin unterschiedlich kombiniert<br />

sind, oder das Geschlechtswappen der Äbtissin allein gezeigt wird.<br />

Dementsprechend ließ sich im Gegensatz zu früher jede Äbtissin persönliche<br />

Siegelstöcke anfertigen. Aus dem 18. Jahrhundert ist bezeugt, daß<br />

vor oder nach der Wahl einer neuen Äbtissin das Siegel ihrer verstorbenen<br />

Vorgängerin zerbrochen und der Neugewählten bei ihrer Investitur vom<br />

Wahlpräses das Klostersiegel zum Zeic;hen der Einsetzung in die Verwaltung<br />

der Temporalien des Klosters übergeben wurde 1). Dabei bleibt unklar,<br />

um welches Siegel es sich bei dem neu überreichten in <strong>Wald</strong> handelte.<br />

Wahrscheinlich war es das alte spitzovale Äbtissinnensiegel aus dem<br />

14. Jahrhundert.<br />

Die Äbtissin Maria Margarethe Schenk von Castell (1641-1660) führte<br />

noch neben einem kleineren Siegel mit ihrem Familienwappen ein größeres,<br />

in der Korroboratio als Abteisiegel bezeichnet: rund 0 3 cm, mit unten<br />

abgerundetem quadriertem Schild, Feld 1 und 4 Zisterzienserbalken, Feld<br />

2 und 3 Wappen des Klostergründers Burkard von Weckenstein (ein<br />

Wecken auf einem Dreiberg). Auf dem Helm die Madonna in Halbfigur<br />

mit Kind und Szepter, hinter dem Schild der schräggestellte Abteistab.<br />

Umschrift: SIGILLVM MAIVS ABBADISSAE MONASTERII WALD<br />

(U 1022, U 1025; FAS, Neuverz.Akten <strong>Wald</strong> 3098). Von Maria Salome<br />

von Bernhausen (1660-1681) und Maria Antonia von Falkenstein (1709-<br />

1739) sind je zwei Siegel bekannt, von Maria Jakobe von Bodman (1681-<br />

1709) und Maria Dioskora von Thurn und Valsassina (1739 - 1772) jeweils<br />

drei Siegel, wovon sich aber je zwei nur in ihrer Größe unterscheiden,<br />

von Maria Edmunda von Kolb (1772 - 1799) drei Siegel, die nur in<br />

Ausschmückung, Umschrift und Größe variieren, und von Maria Johanna<br />

Baptista von Zweyer (1799-1807) ein Siegel. Beschreibungen bei den<br />

entsprechenden Viten in § 31.<br />

Wie die Äbtissin so nahm auch der K 0 n v e n t um die Mitte des<br />

17. Jahrhunderts ein neues Siegel an und benützte von da an das überkommene<br />

Typar anscheinend nicht mehr. <strong>Das</strong> 1642 belegte Siegel ist<br />

rundoval (2,1 cm hoch, 1,8 cm breit) und zeigt die Madonna in Dreiviertelfigur<br />

mit Krone und Heiligenschein, das Kind, das den Hals der Mutter<br />

umschlingt, auf dem rechten Arm tragend und mit der linken Hand<br />

stützend. Die Umschrift lautet: SIGILLVM CONVENTVS IN WALD<br />

(U 1010, U 1028, U 1104, U 1119).<br />

1) Modus procedendi in electione novae abbatissae: GenLandArchK 98/2334.<br />

ErzbischArchF A 1 Generalia Konstanz, Rubr. Zisterzienserinnenklöster, Kloster<br />

<strong>Wald</strong>, Fasz. 5 a, 1681-1808 (Wahlinstrument von 1799).

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