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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 30. Inventare 437<br />

mutet werden, daß sie folgende Einkünfte umfaßte: Aus einem Hof zu<br />

Einhart (Gern. Ostrach, Kr. Sigmaringen) 3 Mit. Roggen, 3 Mit. Baber,<br />

1 MIt. Vesen, 2lb h 6 ß pf, sechs Hühner und 120 Eier; aus zwei weiteren,<br />

wahrscheinlich ebenfalls in oder bei Einhart gelegenen Höfen zusammen<br />

7 Mit. Haber, 8 Mlt. Roggen und 3 Mlt. Vesen, 18 Hühner, 420 Eier und<br />

6lb 8 ß h; ferner aus einem dortigen Acker weitere 30 Vtl. Roggen;<br />

schließlich 80lb h Bargeld. Um diese Einkünfte klagte der Inhaber der<br />

Altarpfründe 1416 vor dem Konstanzer Konzil gegen Ritter Michael von<br />

Reischach, den Sohn des Dotators (U 458).<br />

Im Jahr 1416 präsentierte Konrad von Reischach dem Abt von Salem<br />

einen aus der Diözese Trier stammenden Kleriker namens Johann Neese<br />

bzw. Nehesen als Nachfolger des bisherigen, nun verstorbenen Pfründinhabers<br />

Johann Benchinger (U 457). Abt Jodok von Salem lehnte den<br />

präsentierten Priester jedoch ab. Daraufhin wandte sich Johann Neese an<br />

das Konzil von Konstanz und bezeichnete die Weigerung des Abts, ihn<br />

zu investieren, unbegründet und rechtswidrig (U 459, U 460; RegEp-<br />

Constantiensium 3 S. 209-210 Nr. 8526). Die Konstanzer Synode beauftragte<br />

den Bischof von Konstanz und dieser den Domherrn Magister<br />

Johann Schurpfer, Konstanzer Generalvikar in spiritualibus, mit der Untersuchung<br />

des Vorgangs (U 459). Im Jahr 1418 kam es zu einem Vergleich,<br />

in dem Johann Neese auf die AItarpfründe verzichtete und von Kloster<br />

<strong>Wald</strong> 90 fl als Abfindung erhielt (U 462). Weitere Nachrichten über diese<br />

Altarpfründe sind nicht überliefert.<br />

Vermutlich kurz vor 1490 stifteten die Äbtissin Anna von Reischach<br />

von Reichenstein (belegt 1465-1496) und ihre Schwester, die <strong>Wald</strong>er<br />

Nonne Barbara, eine Kaplanei auf den Altar der Heiligen Wolfgang,<br />

Sebastian, Wendelin, Ambrosius, Hieronymus und Sylvester in der <strong>Wald</strong>er<br />

Klosterkirche (U 642). Im Jahr 1490 war Georg Satler, Pfarrer von Reinstetten<br />

(heute Gern. Ochsenhausen, Kr. Biberach), Inhaber der Kaplanei.<br />

Weiteres über die Kaplanei ist nicht bekannt.<br />

§ 30. In ven tare<br />

Die Mobilierunventare veranschaulichen das Selbstverständnis eines<br />

adligen Klosters, als welches <strong>Wald</strong> sich empfand (vgl. § 10, 10 a). Besonders<br />

die Zahl und Vielfalt der Uhren, des Eß- und Trinkgeschirrs sowie der<br />

Bestecke, aber auch die Kutschen, zeigen den charakteristischen Einschlag<br />

von Adelskultur an. In das klösterliche Hausratsilber gingen Teile der<br />

Mitgift von Konventualinnen und Laienschwestern ein. Sie dürften vor

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