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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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56 1. Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

ventsbau 10900 fl gekostet. Im April und Juni 1723 hatte die Äbtissin<br />

dafür Anleihen aufgenommen (U 1103, U 1104).<br />

Noch während der ersten Bauperiode schloß das Kloster am 4. August<br />

1722 mit den Brüdern Widemann einen zweiten Akkord über den Bau des<br />

Abteigebäudes (StaatsArchSig Ho 157, Neuverz.Akten II 2500), das im<br />

rechten Winkel an den neuen Konventsbau anstößt und diesen mit der<br />

Kirche verbindet. Die Vertragsbedingungen entsprachen den beim ersten<br />

Kontrakt festgelegten Abmachungen. Der Beginn der Fundamentarbeiten<br />

wurde auf den Herbst 1723 festgelegt. In diesem Bautrakt lagen die zur<br />

Abtei gehörigen Zimmer, darunter das Abteiredezimmer, sowie Zimmer<br />

und Kammer der Bursiererin, eine obere und eine im zweiten Stock<br />

befindliche kleinere Tafelstube, die Gästezimmer, im unteren Stock die<br />

Kanzlei und das Archiv sowie die Portenstube. 1726 stand der Abteibau.<br />

An Bargeld wurden 15 300 fl ausgegeben.<br />

Im dritten Bauabschnitt wurde der den Konventsbau nach Norden<br />

fortsetzende Gastflügel errichtet. Der Akkord datiert vom 15. Oktober<br />

1725 (StaatsArchSig Ho 157, Neuverz.Akten II 2500). Vorbild für den<br />

Ausbau dieses Gebäudeteils, insbesondere der vornehmen Zimmer, war<br />

weitgehend der Abteibau. Unter den hier eingerichteten Räumen befanden<br />

sich eine mittlere und eine obere Tafel- oder Redestube, später auch oberes<br />

und unteres Gastzimmer genannt, eine weitere Kanzlei, eine Holzküche<br />

und nach Aufzeichnungen von 1785 (78,55. Vg!. § 30,2) im unteren Stock<br />

das Hofmeisterzimmer, das Kapuzinerzimmer, ein Nebenzimmer, das Zimmer<br />

neben der Kanzlei, die Kanzlei selbst, getrennt in eine innerhalb der<br />

Klausur und eine außerhalb der Klausur gelegene Kanzlei, vermutlich das<br />

Archiv, im mittleren Stock ein grünes Zimmer mit Vorzimmer, letzteres<br />

im Eck gegen den Hof gelegen (FAS, Fürst!. Rentamt <strong>Wald</strong>, Rechnung<br />

1806/1807), ein gelbes und ein rotes Zimmer, im oberen Stock das Prälatenzimmer<br />

und ein Kammerdienerzimmer. - Der Mauerfuß oberhalb des<br />

Fundaments mußte bei diesem Bau mit Bregenzer Quadersteinen aufgeführt<br />

werden. Als Festpreis wurden 9000 fl Bargeld vereinbart.<br />

Mit dem 1728 vollendeten Gastflügel waren die Bauarbeiten am Erweiterungsbau<br />

abgeschlossen. Nicht zur Ausführung gelangte ein ursprünglich<br />

beabsichtigter und im Kontrakt über den Gastflügel ausdrücklich<br />

aus dieser Bauphase ausgeklammerter Eckpavillon, der die ordseite<br />

des Gastflügels abschließen sollte. An den Stuckdecken des Neuen Klosters<br />

hat vermutlich der italienische Stukkateur Mola mitgearbeitet (Genzmer,<br />

<strong>Das</strong> künstlerische Gesicht S. 132).<br />

Insgesamt waren für die Bauarbeiten an Bargeld 35 200 fl ausgegeben<br />

worden. Über die Sach- und Naturalleistungen des Klosters, kostenlos<br />

gelieferte und gestellte Baumaterialien, Handwerkszeug, Unterkunft, Ver-

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