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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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344 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

8) Sigmaringen stellt dagegen die Montur, das Ober- und Untergewehr<br />

und sorgt für die übrigen Bedürfnisse.<br />

9) Der Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen ist nicht abgeneigt, wenn<br />

nach Ablauf von zwei Jahren dieser Vertrag verlängert oder ein neuer<br />

geschlossen wird, auch einen waldischen, von hier aus empfohlenen<br />

Untertanen für diesen Dienst aufzustellen.<br />

§ 23. Geistiges Le ben, Bildung, Aus bildung<br />

Über das geistige Leben in <strong>Wald</strong> läßt sich aus den Quellen sehr wenig<br />

entnehmen. Die Klosterbibliothek ist verschollen, über ihren Bücherbestand<br />

sind keine Nachrichten überkommen (vgI. § 5).<br />

Auf den Einfluß der Mystik könnte die Christus-Johannes-Gruppe,<br />

heute im Augustinermuseum in Freiburg i. Br., hinweisen, die eventuell<br />

aus <strong>Wald</strong> stammt (vgI. § 3,3).<br />

Zwei Handschriftenfragmente bezeugen die Kopistentätigkeit einzelner<br />

Nonnen (Baur, Mittelalterliche Schreibkunst S. 114-116). Ein vermutlich<br />

in die Zeit um oder kurz nach 1300 zu datierendes Pergamentblatt stammt<br />

aus einem Stundenbuch, enthält die zweite Nokturn des Breviers vom<br />

26. Dezember zum Fest des Erzmärtyrers Stephan und nennt auf der<br />

Rückseite die Schreiberin: Ego soror Adillindis indigna monialis in <strong>Wald</strong>e ef<br />

scripfrix hNiNS operis .. . (23,1). Wie aus dem Eintrag hervorgeht, hat<br />

Adillindis noch weitere Handschriften angefertigt. Ein zweites, wenig<br />

später zu datierendes Fragment des Textes aus dem Brevier zur Darstellung<br />

Jesu im Tempel (23,1) wurde von einer unbekannten Nonne geschrieben.<br />

Als weitere Schreiberinnen von verschiedenen, nicht mehr auffmdbaren<br />

Büchern sind folgende Klosterfrauen überliefert: Eine vielleicht mit obiger<br />

Nonne personengleiche Adillindis, die ein Meßbuch für den Frauenchor<br />

schrieb (Seelb. BI. 28 v.), die spätere Äbtissin Ursula von Reischach<br />

(1398-1416), Schreiberin eines Buches über Heilige und eines Hymnenbuchs<br />

(Y mssen) für den Chor der Priorin (Seelb. BI. 41 r.), die wohl vor<br />

1505 in <strong>Wald</strong> lebende Nonne Katharina, Schreiberin der neuen Regel,<br />

eines Buchs mit Hymnen sowie eines von den Märtyrern, beide für den<br />

Chor der Äbtissin (Seelb. BI. 33 r.), und die ebenfalls in die Zeit vor 1505<br />

zu setzende Hildegund Kupferschmid, Schreiberin des Jahrbuchs am Äbtissinnenchor,<br />

eines Martyrologiums, eines Hymnenbuchs und eines Buchs<br />

über Heilige (Seelb. BI. 48 r.).<br />

Die Lektüre der <strong>Wald</strong>er Nonnen mußte auf Anordnung von Ordensgeneral<br />

Nikolaus Boucherat I. vom Beichtvater bzw. vom Visitator genehmigt<br />

werden, insbesondere war zu kontrollieren, ob die Bücher mit

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