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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 10. Klostergemeinschaft 145<br />

Die adligen und bürgerlichen Beamtenfamilien überzogen Oberschwaben<br />

und den Bodenseeraum mit einem Netz familiärer und personeller Verbindungen<br />

(vgl. auch Press, Führungsgruppen S. 48).<br />

Die nähere Verwandtschaft der <strong>Wald</strong>er Chorfrauen hatte vergleichbare<br />

Positionen inne. Soweit die Schwestern in den geistlichen Stand eintraten,<br />

lebten sie u. a. in den Frauenzisterzen Heiligkreuztal, Gutenzell, Heggbach,<br />

Rottenmünster und Günterstal, im Augustinerchorfrauenstift Inzigkofen<br />

und im Dominikanerinnenkloster Stetten bei Hechingen, im Franziskanerinnenkloster<br />

zu Pfullendorf, im Benediktinerinnenkloster Urspring, im<br />

Dominikanerinnenkloster Katharinental bei Dießenhofen, im Augustinereremitenkloster<br />

St. Martin in Schwaz/Tirol, aber auch in den gefürsteten<br />

Reichsstiften Lindau, Säckingen und Niedermünster in Regensburg und<br />

in den Kanonissenstiften St. Stephan zu Augsburg und Edelstetten in<br />

Bayerisch Schwaben, wo verschiedene von ihnen die Äbtissinnenwürde<br />

und unterschiedliche Ämter innehatten. Die Brüder traten u. a. in die<br />

Chorherrenstifte Ellwangen und Comburg, in die reichsfreien Benediktinerabteien<br />

Ochsenhausen in Oberschwaben, Rheinau und Pfäfers sowie in<br />

das gefürstete Benediktinerkloster Muri in der Schweiz und in das gefürstete<br />

Benediktiner-Reichsstift Kempten ein, wo sie teilweise die höchsten<br />

Würden erlangten, waren Deutschordensritter und in dieser Eigenschaft<br />

Landkomture u. a. der Balleien Etsch sowie Elsaß und Burgund und<br />

Komture in Altshausen, auf der Mainau, in Freiburg i. Br., Straßburg,<br />

Andlau usw., Domherren in Konstanz, Augsburg, Regensburg, Freising,<br />

Eichstätt, Chur, Brixen und Speyer, und stiegen zu Weihbischöfen und<br />

Bischöfen auf, wie Franz Heinrich Wendelin von Kageneck zum Weihbischof<br />

von Eichstätt und Augsburg und Adalbert von Falkenstein zum<br />

Bischof von Csanad in Ungarn. Bischöfe fmden sich auch unter den<br />

Vettern, Onkeln und Großonkeln der <strong>Wald</strong>er Chorfrauen, so z. B. die<br />

Konstanzer Bischöfe Eberhard von <strong>Wald</strong>burg-Tanne (1248-1274, wohl<br />

verwandt mit Äbtissin Elisabeth von Hohenfels, 1296-1303) und Johann<br />

Franz Vogt von Alten-Summerau (1645-1689, verwandt mit Maria Jakobea<br />

von Liebenfels, 1684-1749) und der Basler Bischof Georg Josef<br />

Wilhelm Alois Rinck von Baldenstein (1744-1762, verwandt mit Äbtissin<br />

Maria Dioskora von Thurn und Valsassina, 1739 - 1772).<br />

Nicht erstaunlich ist, daß <strong>Wald</strong> durch vielfältige verwandtschaftliche<br />

Beziehungen mit anderen Frauenzisterzen insbesondere Oberschwabens<br />

eng verbunden war. Zahlreiche Schwestern, Kusinen und Tanten waren<br />

Nonnen in den der Salemer Paternität unterstehenden Frauenabteien Rottenmünster,<br />

Baindt, Heggbach und Gutenzell, vor allem aber in dem sozial<br />

sehr ähnlich strukturierten Heiligkreuztal. Familiäre Verbindungen unterhielt<br />

diese Gruppe von salemischen Frauenzisterzen aber auch mit dem

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