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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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362 6. Der Besitz<br />

chen. Im Jahr 1324 tritt ein conversus magister in curia Anslaswiler auf (U 183),<br />

1333 ein Laienbruder Peter, Meister von Otterswang (U 205). Beide dürften<br />

Grangienmeister gewesen sein. Möglicherweise handelt es sich schon bei<br />

dem 1278 und 1305 belegten Bruder Heinrich von Otterswang (FürstenbergUB<br />

5 S. 172 Nr. 201,1; StaatsArchSig Ho 157, U 6. Juli 1305) um den<br />

Wirtschaftsleitet' der dortigen Grangie. Für eine Grangie in Rothenlachen<br />

spricht, daß 1325 und 1332 zwei Konversen Burkard und Peter von<br />

Rothenlachen erwähnt werden (ZGORh 10.1859 S.458-461; Haupt-<br />

StaatsArchStuttgart, B 517, PU 2196), und daß in der Nähe des Weilers<br />

der Ort Hugsweiler abging. Wüstungen ftnden sich auch in der Nachbarschaft<br />

des Eigenbauhofs Otterswang: Hier sind Gebratweiler, Gunzenweiler<br />

und zem Bvch abgegangen. Diese Wüstungen können möglicherweise<br />

damit erklärt werden, daß Kloster <strong>Wald</strong> die bäuerlichen HofsteIlen<br />

für seine Grangien einzog und die Bauern "legte". Schließlich ist der<br />

Bauhof beim Kloster selbst zu nennen, den <strong>Wald</strong> ebenfalls im Eigenbau<br />

umtrieb. In den Jahren 1290 (FürstenbergUB 5 S. 207 Nr. 240,2), 1296<br />

(U 127) und 1318 (U 163) sind Konversbrüder als Schaffner genannt, 1343<br />

(U 218) ein Laienbruder als Hofmeister. Diesem Bauhof in <strong>Wald</strong> schlug<br />

das Kloster vermutlich im 13. Jahrhundert die benachbarte abgegangene<br />

Burg Burrau und die dortigen Güter zu. Auf den waldischen Eigenbauhöfen<br />

waren Konversbrüder eingesetzt. Eindeutig geht dies aus einer<br />

Urkunde über Otterswang von 1335 (U 207) hervor, die von unser[m] hof<br />

ze Oterswanch, den wir daher mit unsren bruderon buton spricht. Neben Laienbrüdern<br />

waren aber sicher auch Pfründner und andere weltliche Dienstleute<br />

beschäftigt, weil die Zahl der Konversen kaum für die gesamte Eigenwirtschaft<br />

des Klosters ausgereicht haben dürfte. So arbeitete 1329 etwa<br />

ein Pfründner im Schweinehaus (U 194). Die Grangien lagen in nächster<br />

Nähe des Klosters. Ihre Größe ist unbekannt. Für Otterswang kann<br />

lediglich festgestellt werden, daß es im Jahr 1335 mindestens 120 J. Akkerfeld,<br />

eine unbekannte Anzahl von Wiesen und Wäldern sowie eine<br />

Mühle umfaßte (U 207). In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts löste<br />

<strong>Wald</strong> seine Grangien offenbar auf. Ein genaues Datum ist freilich nur für<br />

Otterswang überliefert. Diesen Hof zerschlug <strong>Wald</strong> zur besserunge im Jahr<br />

1335 (U 207) auf Rat seiner Freunde und mit Genehmigung seines Vaterabts<br />

und verpachtete daraus Teile von je 24 J. sowie Wiesen und die Mühle<br />

an fünf Maier auf sechs Jahre um ein Drittel der Ernte und um· Zinse.<br />

Auch nach der Auflösung seiner Grangien verzichtete das Kloster<br />

nicht völlig auf ein gewisses Maß an Eigenwirtschaft. Vielmehr bebaute<br />

es bis zu seiner Aufhebung verschiedene Höfe, sogenannte Abtei-, Kameral-<br />

oder Herrschaftshöfe (R S. 151), mit eigenen Kräften. Dazu gehörte<br />

in erster Linie der Wirtschaftshof im Klosterort selbst, der indes im

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