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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 10. Klostergemeinschaft 149<br />

Kloster nach, so daß der Konvent weitgehend auch eine verwandtschaftliche<br />

Einheit bildete und dadurch .eine sehr homogene Gemeinschaft<br />

entstand.<br />

Der geographische Einzugsbereich des <strong>Wald</strong>er Konvents erstreckte<br />

sich vorwiegend auf Oberschwaben, die obere Donau, den Bodenseeraum,<br />

Hegau, Hochrhein und Allgäu. Die Reichsstädte Pfullendorf, Überlingen<br />

und Konstanz spielten eine wichtige Rolle. Im 16. und 17. Jahrhundert<br />

sind Frauen aus dem Württembergischen belegt, in der zweiten Hälfte des<br />

17. Jahrhunderts auch aus Vorarlberg und Mittelfranken. Auffallend in der<br />

zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ist besonders die auch bei anderen<br />

oberschwäbischen Frauenzisterzen zu beobachtende Ausdehnung auf Bayern,<br />

die den Prestigegewinn dieses Landes nach dem Dreißigjährigen Krieg<br />

widerspiegelt. Die Tendenz hielt auch im 18. Jahrhundert an. Verschiedene<br />

Chorfrauen stammten aus Ober- und Niederbayern sowie aus der Oberpfalz<br />

und Pfalz-Neuburg. Außerdem treten, neben den traditionellen Landschaften,<br />

u. a. das Gebiet des Hochstifts Eichstätt, das heutige Bayerisch-<br />

Schwaben, die Grafschaft Öttingen im Ries, der Breisgau und Tirol als<br />

Herkunftsräume auf. Die meisten Frauen werden durch Vermittlung von<br />

Verwandten und Bekannten oder Geistlichen auf Kloster <strong>Wald</strong> aufmerksam<br />

gemacht und dort aufgenommen worden sein. So betätigte sich z. B. im<br />

17. Jahrhundert ein Landsberger Jesuit namens Ferdinand Lederer, im<br />

18. Jahrhundert etwa Innozenz Morazi, Konventuale in der Zisterze <strong>Wald</strong>sassen<br />

und Bruder der <strong>Wald</strong>er Chorfrau Maria Agatha, als Vermittler.<br />

b) Laienschwestern 1)<br />

Über die Herkunft der <strong>Wald</strong>er Laienschwestern ist vor dem<br />

17. Jahrhundert kaum etwas bekannt. Die 1360 bezeugte Wille Hühin<br />

stammte aus dem nahe bei <strong>Wald</strong> gelegenen Dorf Thalheim. Aus der engeren<br />

Nachbarschaft des Klosters dürfte auch die 1378 genannte Elisabeth Fügelin<br />

gekommen sein. Die Familien von Elisabeth Suberknecht (um 1483?)<br />

und Anna Siglin (1502 - 1527) lebten vermutlich in waldischen Dörfern.<br />

Elisabeth Schreff (t 1526) und Endlin Schmidlin (vor 1505) gehörten<br />

vielleicht Familien der Städte Überlingen und Meßkirch an.<br />

Die Konversschwestern entstammten zum größten Teil besitzenden<br />

Bevölkerungskreisen. Schon im 14. Jahrhundert brachten sie dem Kloster<br />

Eigengüter zu und verfügten über Liegenschaften und Bargeld. Seit dem<br />

1) Dieser Abschnitt wertet die Personalliste § 34 aus. Belege dazu deshalb dort.

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