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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 21 . Reliquien 335<br />

aufgrund der von ihnen vorgelegten schönen Stickereientwürfe mit der<br />

Ausbesserung und Neufassung der beiden hl. Leiber der Märtyrer Dioskorus<br />

und Bonifazius und sicherte ihnen 300 fl Reichswährung als Lohn<br />

neben freier Kost zu (StaatsArchSig Ho 157, Neuverz. Akten II 2173).<br />

Am 11. Juli 1761 waren die in <strong>Wald</strong> selbst ausgeführten Faßarbeiten bereits<br />

vollendet. <strong>Das</strong> Kloster bat daraufhin seinen Pater immediatus, den Abt<br />

von Kaisheim, Dispositionen über den Translationsakt zu treffen, wies<br />

gleichzeitig aber darauf hin, daß die harten Zeiten keine besonderen<br />

Feierlichkeiten erlaubten (StaatsArchSig Ho 157, Neuverz. Akten II 2173).<br />

Wann und in welchem Rahmen die Translation stattfand, geht aus den<br />

Akten nicht hervor. Dioskorus wurde auf dem südlichen, 1765 gefaßten<br />

Seitenaltar in einem gläsernen Schrein, Bonifazius in der gleichen Art auf<br />

dem nördlichen, ebenfalls 1765 gefaßten Seitenaltar, das Haupt des Candidus<br />

auf dem an der südlichen Langhauswand gelegenen Marienaltar<br />

beigesetzt (vgl. § 3,2).<br />

Neben diesen drei großen Reliquien des Dioskorus, Bonifazius und<br />

Candidus erwarb das Kloster im 18. Jahrhundert noch eine Reihe kleinerer<br />

Heiltümer. Aufgrund der heute noch erhaltenen Authentiken (Pfarr-<br />

Arch <strong>Wald</strong>, Rub. XV, C) kann die folgende Liste zusammengestellt werden:<br />

Partikel von der Geißelsäule und vom Rohr, mit dem Jesus am Kreuz getränkt<br />

wurde, aus dem Reliquienschatz (depositum) der Kapelle im Haus des Ritters<br />

Antonius Pellegrin Villareale zu Ravenna, erhoben unter Papst Benedikt XIII.<br />

(1724-1730). Laut der beiden Authentiken vom 10. Dezember 1728 übergab<br />

Erzbischof Maphäus Nikolaus Farsettus von Ravenna die beiden Heiltümer dem<br />

Grafen Adam Franz de Paula Anton Josef Fugger von Dietenheim. Wie sie nach<br />

<strong>Wald</strong> kamen, wo sie 1749 belegt sind, ist ungeklärt.<br />

Reliquie des Philippus Neri. Authentik' von Heinrich Lasso de la Vega, episcopus<br />

Taumacensis, von 1729.<br />

Reliquien der Apostel Paulus und Andreas. Authentik von Bischof Thomas Melina<br />

episcopus Zamensis von 1730 aufgrund einer älteren des römischen Generalvikars<br />

Nuntius Baccari, Bischof von Bojano (1718-1738). In <strong>Wald</strong>, wohin sie auf unbekanntem<br />

Weg kamen, wurden sie in die Kruzifixkapsel eingelegt.<br />

Reliquie von Wilhelm, Herzog von Aquitanien. Authentik von Franziskus Pignatellus,<br />

Kardinalbischof von Porto, von 1733. <strong>Wald</strong> fügte den Partikel in die<br />

Reliquienpyramide ein.<br />

Reliquie der Karmeliterin Theresia. Authentik von Cajetan de Paulis, patritius<br />

Veliternus, episcopus Caradensis, von 1735. 1746 gestattete der Bischof von Konstanz<br />

die öffentliche Verehrung der Reliquie.<br />

Reliquie der Jungfrau und Märtyrerin Agatha. Authentik von Cajetan de Paulis,<br />

patritius Veiiternus, episcopus Caradensis, von 1735. Der Reliquienpartikel kam vor<br />

1749 nach <strong>Wald</strong>.<br />

Partikel vom Rock des hl. Josef, den Franziskus Andreas Correa, Bischof von<br />

Ripatransone, 1738 dem Jesuit Michael Armbruster zusammen mit einer Authentik<br />

übergab. Armbruster schenkte ihn an die Heiligkreuzkirche des Jesuitenordens in

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