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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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§ 31. Katalog der Äbtissinnen 471<br />

A 20), und Helena von Reischach bereits am 22. April zur Nachfolgerin<br />

gewählt wurde.<br />

Helena von Reischach von Hohenstoffeln, 22. April 1557<br />

(Wahl)- t 5. Mai 1568 (StaatsArchSig Ho 157, Neuverz.Akten II 2997;<br />

Seelb. BI. 21 v.). Die Tochter des Bilgri von Reischach und der Afra<br />

von Helmsdorf war die Nichte der 1501-1520 genannten <strong>Wald</strong>er<br />

Nonne Magdalena von Reischach von Hohenstoffeln und Tante der<br />

seit 1553/1554 in <strong>Wald</strong> nachweisbaren Schwestern Margarethe, Katharina<br />

und Barbara von Reischach von Hohenstoffeln. Ihre Schwester<br />

Anna war Chorfrau in Lindau, ihre Schwestern Katharina und Barbara<br />

Dominikanerinnen in Kloster Katharinental bei Diessenhofen in der<br />

Schweiz, wo Katharina 1530 Priorin wurde. Von ihren Brüdern war<br />

Eucharius Statthalter von Stift Kempten, Hans Werner Deutschordenslandkomtur<br />

zu Altshausen, Burkard Dekan von Stift Muri und<br />

Ludwig vor seinem Übertritt zur Reformation Deutschordenskomtur<br />

zu Beuggen (ObBadGeschlechterbuch 3 S. 478 f. und Tafel 9 a). -<br />

Helena ist seit 20. Juni 1555 in <strong>Wald</strong> nachweisbar und bekleidete am<br />

20. Juni 1555 das Amt einer Bursiererin (U 771). Sie ist die erste <strong>Wald</strong>er<br />

Äbtissin, von der das Datum ihrer Wahl bekannt ist. 1557 schloß sie<br />

mit dem Schirmherrn ihres Klosters, Graf Karl von Hohenzollern-<br />

Sigmaringen, einen grundlegenden Vertrag, in dem dem Kloster die<br />

niedergerichtliche Obrigkeit, dem Grafen die Hochobrigkeit und Forsthoheit<br />

in der Herrschaft <strong>Wald</strong> bestätigt und die daraus resultierenden<br />

gräflichen Rechte wie Vereidigung der Klosterbeamten, Verköstigung<br />

von Jagd- und anderem Dienstpersonal durch <strong>Wald</strong>, Hundslege im<br />

Kloster, Forst- und Jagdrechte, klösterliche Fuhrdienste usw. geregelt<br />

wurden (StaatsArchSig Ho 157, U 29. Juli 1557). Die Zimmerische<br />

Chronik 2 S. 158 berichtet von der Äbtissin Helena, sie hat auch die gest<br />

am ailerfiebsten, die ussbiiben, und zitiert, um die während der zweiten<br />

Hälfte des 16. Jahrhunderts in den Klöstern herrschende Kargheit zu<br />

belegen, folgenden Ausspruch, den sie dem Arzt Dr. Valentin Butzlin<br />

gegenüber geäußert haben soll, weil sie der Auffassung war, er komme<br />

zu oft nach <strong>Wald</strong>: Herr doctor, kommen ir Zu mir alher in mein gotzhaus<br />

als ain pfründ, so ist es vii Zu wenig, kompt ir aber als ain gast, so ist es Zu<br />

vii. Im Jahr 1559 bestimmte sie zu ihrem und all derer Gedenken, die<br />

dem Kloster Wohltaten erwiesen und gut gehaust hatten, daß in<br />

Zukunft jede Äbtissin zusätzlich zur Stiftung ihrer Vorgängerin jährlich<br />

auf Martiniabend eine dreijährige Kuh bzw. Stier bester Qualität und<br />

jährlich auf das Neue Jahr zwei gutgemästete Schweine, eines vom<br />

Bauhof in <strong>Wald</strong>, das andere vom Eigenbauhof Tautenbronn, schlachten<br />

und mit Fleisch, Kutteln, Speck und Würsten unter die gewyleten und

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