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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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164 4. Verfassung<br />

1739 zurück, der in deutschen Worten lautete (78,225 und 78,245): I ch,<br />

Maria Dioscora, Abbtissin deß frey adelichen Gotteßhauß Zu <strong>Wald</strong>, genant Sylva<br />

Benedicta, Cistertzer Ordenß Schwester, verspreche und gelobe dem heiligen Apostel<br />

Petro, der heiligen römischen Kirchen, auch unserem Herrn, Herrn Benedicto, auß<br />

göttlicher Vorsicht dem vierzehenden diß Namenß Pabsten, und seinen rechtmässig<br />

erwehlten Nachfolgern, in gleichem Eüch, dem hochwürdigen Herrn Coelestino,<br />

Reichßabbten Zu Kayserßheim, meinem Ordinario, und ander meinen Oberen, welche<br />

eß zur Zeit seyn und seyn werden, treüw und gehorsam Zu seyn nach der Regul unsers<br />

heiligen Vatterß Benedicti und der Cistertzischen Satzungen. Darzu mir Gott<br />

helffe und s,eine heilige Evangelia.<br />

Die 1772 gewählte Äbtissin Maria Edmunda von Kolb legte sofort<br />

nach ihrer Wahl dem Vaterabt von Tennenbach einen Eid ab, in dem sie<br />

sich ihm und dem Ordensgeneral zum Gehorsam in spiritualibus et temporalibus<br />

gemäß der Ordensstatuten verpflichtete (Wahlkommissionsprotokoll:<br />

78,190. Oberamtmann an Hofagent Müller 5. Aug. 1773: 78,265).<br />

Dagegen verwahrte sich jedoch die Landesfürstin, Kaiserin Maria Theresia,<br />

und verlangte die Kassation des Eides. Statt dessen hatte die Äbtissin zwei<br />

neue Reverse auszustellen: den ersten betreffend die Temporalien für den<br />

Landesfürsten und den zweiten betreffend die Spiritualien für den Ordensgeneral<br />

und den Vaterabt (Hofdekret 25. Apr. 1772: 78,190). Den<br />

Revers für den Landesfürsten fertigte Äbtissin Maria Edmunda 1775 aus<br />

und versprach, diesem und seiner nachgeordneten Regierung und Kammer<br />

in allen Temporalangelegenheiten gehorsam zu sein (5. Aug. 1775: 78,190<br />

und 78,266). Äbtissin Maria Johanna Baptista von Zweyer leistete 1799<br />

unmittelbar nach ihrer Wahl den von Papst Benedikt XII. vorgeschriebenen<br />

Eid, den Klosterbesitz nicht zu entfremden, und erneuerte ihre<br />

Profeß in die Hand des Vaterabts 1). .<br />

Als nach dem Übergang WaIds in den Besitz des Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen<br />

die letzte Äbtissin, Maria Johanna Baptista von<br />

Zweyer, am 5. März 1807 gestorben war, erlaubte Fürst Anton Alois auf<br />

Bitten des Konvents, eine neue Klostervorsteherin frei und ohne Teilnahme<br />

einer weltlichen Kommission zu wählen (Regierungsdekret vom<br />

8. Apr. 1807: 78,289). Obwohl die Neugewählte nur den Titel einer Priorin<br />

führen durfte, besaß sie mit füstlicher Genehmigung in Disziplinar- und<br />

häuslichen Angelegenheiten dieselbe Gewalt wie die ehemalige Äbtissin.<br />

Der Fürst reservierte sich die Bestätigung der Neugewählten und, obgleich<br />

er deren lebenslängliche Amtsführung grundsätzlich anerkannte, ihre eventuelle<br />

Absetzung nach Umständen und bei eintretenden erheblichen B eschwerden.<br />

1) Wahlinstrument: ErzbischArchF A 1, Generalia Konstanz, Rubrik Zisterzienserinnenklöster,<br />

Kloster <strong>Wald</strong>, Fasz. 5 a, 1681-1808.

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