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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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16 1. Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

geltend machte, darf angenommen werden, daß die <strong>Wald</strong>er Konventualinnen<br />

diese Pfarrkirche in ihre Klosterkirche umwandelten. Nach klösterlicher<br />

Tradition soll die Kirche 1268 von Bischof Albrecht von Regensburg<br />

geweiht worden sein. Enthalten ist diese Nachricht in einem heute noch<br />

im Klostergebäude verwahrten sogenannten Stiftungs brief (nicht zu verwechseln<br />

mit dem obengenannten Stiftungsbrief U 1 I), 53 cm hoch und<br />

128 cm breit, der vermutlich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />

in Öl auf Leinwand gemalt bzw. geschrieben wurde und u. a. von der<br />

Weihe der Kirche und ihres Altars berichtet (Kunstdenkmäler Hohenzollerns<br />

2 S. 434-435). Urkundliche Nachweise für eine Weihe im Jahr 1268<br />

fehlen jedoch. Wann die Klosterkirche geweiht wurde, ist unbekannt.<br />

Der Chor der Priorin wird unter Äbtissin Ursula von Reischach<br />

(1398-1416) genannt (Seelb. BI. 41 r.), außerdem der Äbtissinnenchor<br />

bzw. der Frauenchor (undatierte Einträge im Seelb. BI. 28 v., BI. 33 r.,<br />

BI. 48 r.). Im Nonnenchor brannten 1616 nach alter Gewohnheit täglich<br />

mindestens 20 Lampen (Visitationsurkunde des Ordensgenerals Nikolaus<br />

Boucherat: U 946). Die Statuten der oberdeutschen Zisterzienserkongregation<br />

von 1626 und 1627 (GenLandArchK 65/165. Ebenda 98/2328)<br />

ordneten den Einbau eines oberen Chores in jedem Frauenkloster innerhalb<br />

einer vom jeweiligen Visitator festzulegenden Frist an, damit die Klosterfrauen<br />

den unteren Chor nicht mehr zu betreten brauchten und den Augen<br />

der weltlichen Gottesdienstbesucher entzogen waren. Seit wann in <strong>Wald</strong><br />

eine solche Nonnenempore bestand, ist unbekannt. Im barocken Neubau<br />

der Klosterkirche von 1698 ist eine Nonnenempore vorhanden.<br />

Im Jahr 1476 erhielt <strong>Wald</strong> einen Ablaß für die Wiederherstellung<br />

(reparatio) und Erhaltung (conservatio) von Kirchengebäude, Kelchen, Büchern<br />

und anderem, für den Gottesdienst benötigten Zierrat (U 582). Über<br />

etwaige anschließende Bauarbeiten sagen die Quellen nichts aus. 1496<br />

wurde die von den <strong>Wald</strong>er Konventualinnen Barbara und Margarethe von<br />

Hausen gestiftete Johannes-Bapt.-Kapelle auf der linken Seite der Kirche<br />

mit einem Johannes-Bapt.-Altar geweiht (U 667). Im Jahr 1506 wurde die<br />

Kirche entweder umgebaut oder renoviert, denn am 3. November dieses<br />

Jahres fand die Wiederweihe von Kirche, Altären, Friedhof und anderen<br />

geweihten Orten statt (U 689). In dieser Zeit besaß die Kirche im Chor<br />

einen der Jungfrau Maria, allen Aposteln und Benedikt geweihten Hochaltar;<br />

rechts vom Chor eine Kapelle mit einem zu Ehren Mariä Empfängnis,<br />

Joachims, Annas und der heiligen Sippe sowie weiterer Heiligen geweihten<br />

Altar; auf der linken Seite der Kirche eine Johannes-Bapt.-Kapelle, in<br />

deren Chor ein Wolfgangaltar, rechts ein Nikolaus- und links ein Johannes-<br />

Bapt.-Altar standen; in der Mitte der Kirche einen Chor der Konversen,<br />

in dem ein Heiligkreuzaltar und, links an der Wand, ein Johannes-Ev.-

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