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Das Zisterzienserinnenkloster Wald - Germania Sacra

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630 7. Personallisten<br />

Beichtvaters dessen Funktionen zu übernehmen. <strong>Das</strong> Kloster erbte<br />

seine Fahrhabe.<br />

Johann Jakob Pauser (Bauser), 4. Januar 1710-t 16. Oktober 1715<br />

(U 1092; Seelb. BI. 48 r.). Der in Überlingen geborene Pfarrer von<br />

Sunthausen in der Baar gab die seit vielen Jahren versehene Pfarrei<br />

auf und kaufte am 4. Januar 1710 um 600 fl eine Pfründe in <strong>Wald</strong>. Er<br />

erhielt eine eigene Stube mit ein,em Bett, Speise wie der Konvent,<br />

täglich 2 Maß Wein wie der Konvent ihn trank, nach seinem Tod ein<br />

angemessenes Begräbnis und den beim Tod einer Konventsfrau üblichen<br />

Gottesdienst. Die Kleidung, die in der <strong>Wald</strong>er Apotheke nicht<br />

vorhandenen Medikamente, den Arzt und Barbier mußte er selbst<br />

bezahlen, doch stellte das Kloster die Verpflegung dieser beiden während<br />

ihres Aufenthalts in <strong>Wald</strong> und die benötigten Pferde. Er mußte<br />

wöchentlich zwei Messen lesen und, sofern er gesundheitlich dazu in<br />

der Lage war, bei Verhinderung des Beichtvaters dessen Funktionen<br />

übernehmen. Darüber hinaus war er nicht zur Ausübung einer Beschäftigung<br />

verpflichtet. <strong>Das</strong> Kloster erbte seine gesamte Fahrhabe<br />

wie Kleider, Bücher, Leinwand, Bett, Kissen, Pfulben, Überzug und<br />

Leintücher. Am 20. August 1712 setzte der Pfründner sein Testament<br />

auf, in dem er Kloster <strong>Wald</strong> 200 fl vermachte, seinen Gevatterkindern<br />

Vinzenz, Anna Maria und Maria Anna Hauger zu Überlingen je 100 fl,<br />

der Anna Barbara Susannin zu Sunthausen, Enkelin seiner Schwester,<br />

100 fl, seiner Stiefschwester Maria Theresia Vetter in Bräunlingen und<br />

ihrem Bruder Josef Vetter in Ravensburg je 50 fl, bei den Pfarrern von<br />

Dietershofen und Walbertsweiler zusammen 20 fl zur Lesung von 44<br />

Messen, verschiedenen geistlichen Institutionen, Priestern und seiner<br />

Aufwärterin zusammen rund 250 fl (U 1093).<br />

Ma ttheus Wagner, 18. Juni-21. September 1711 (StaatsArchSig Ho<br />

157, D 98 Bd 6 S. 67 ff.). Der 33jährige ehemalige Schreinermeister des<br />

Klosters <strong>Wald</strong> aus Nannenbach bei Leutkirch hatte schon mit der<br />

Äbtissin Maria Jakobe von Bodman um 300 fl den Kauf einer Pfründe<br />

in <strong>Wald</strong> verabredet, der Vertrag selbst wurde aber erst nach deren Tod<br />

am 18.Juni 1711 mit Zustimmung des Konvents rechtskräftig abgeschlossen.<br />

Am 21. September 1711 jedoch führte sich der Pfründner<br />

insbesondere der Äbtissin gegenüber mit Hintansetzung alles gebührenden<br />

Respekts also grob und unmanierfich ... mit Worten und Werken auf, daß<br />

das Kloster die Verpfründung aufhob und dem Mattheus die einbezahlten<br />

300 fl zurückgab, obgleich es diese nach den Bestimmungen<br />

des Pfründbriefs hätte einbehalten können. Mattheus Wagner versprach,<br />

nie mehr nach <strong>Wald</strong> zu kommen, ließ aber die 300 fl und<br />

zusätzlich 30 fl beim Kloster stehen und bestimmte aus Dankbarkeit

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